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Grand Swiss(7) – Führungswechsel

Foto: Michal Walusza. FIDE Chess.

Welch eine siebte Runde: Nihal schlägt den Spitzenreiter und für die deutschen Fans besonders erfreulich: Der amtierende Europameister Matthias Bluebaum schlägt mit Arjun Erigaisi seinen zweiten Top-Inder und liegt vorne. Bei den Frauen übernimmt die Inderin Vaishali wieder alleine die Führung.

Von Thorsten Cmiel

Top-Spieler im Open-Grand-Swiss nach sieben Runden

Es folgen 11 Spieler mit 4.5 (+2) Punkten.

Top-Spielerinnen im Frauen-Grand-Swiss nach sieben Runden

Es folgen 5 Spielerinnen mit 4.5 (+2) Punkten.

Renier analysiert Bluebaum-Sieg gegen Arjun Erigaisi

Schachgroßmeister Renier Castellanos analysiert in jeder Runde eine Partie aus dem Grand Swiss für Lichess. Die Analysen sind besonders empfehlenswert, da Renier erfahrener Coach und Buchautor ist, also etwas von Didaktik versteht. Seine gesammelten Analysen finden sich hier.



Nihal setzt Zeichen

Die Spitzenpaarung der siebten Runde war ein spannender Fight zwischen Nihal Sarin und dem bisherigen Spitzenreiter Parham Maghsoodloo aus dem Iran. Nihal hatte sich einen Vorteil erarbeitet, der ging verloren und kam dann zurück. Nervenaufreibend nicht nur für die Spieler. Ausdrucksstarke Fotos von Michal Walusza für FIDE Chess fangen die Gefühlslage der Spieler ein.


Die Stellung des Iraners krank etwas an seinem rückständigen Bauern auf c6, der ist aber noch gut verteidigt. Weiß hat im Gegenzugeinen schwachen Bauern auf e3. Was ist vom Zug des Springers nach d7 zu halten, den Parham hier spielte? Gab es etwas Besseres?


Das ist eine Eventualvariante. Nach dem Tausch der Bauern auf c6 und e3 konnte Weiß auf d5 einen weiteren Bauern schlagen. Wie wäre es danach weiter gegangen?



Frauen Grand Swiss

Das Format scheint Vaishali zu liegen. Durch einen Sieg gelang es ihr die alleinige Führung, auch wegen dem mangelnden Kampfgeist von Kateryna Lagno. Die Inderin, einmal im Angriffsmodus, spielt gnadenlos auf Angriff, so auch an diesem Tag. Aber beginnen wir mit einer der typischen Remisvarianten in der heutigen Zeit.


Vaishali prescht vor



Josefine analysiert Wagner-Endspiel

Dinara Wagner bekommt inzwischen eine starke Gegnerin nach der anderen. Dabei zeigt sich, dass die deutsche Spielerin hintenraus besonders anfällig zu sein scheint. Das müssen nicht zwingend Schwächen im Endspiel sein, sondern könnte auch an fehlender Frische oder Fitness liegen. In jedem wird Dinara nach dem Turnier wissen, was sie zu verbessern hat, um sich zu steigern und den Anschluss an die Weltspitze zu schaffen. Diese Partie war nach gelungener Eröffnungsphase besonders tragisch.


Divya mit zweitem Sieg

Eine starke Partie der Inderin, die hier unkommentiert zum Nachspielen angegeben wird, wer will kann versuchen, die Kommentare in Divyas Interview nachzuvollziehen. Sie lässt sich auf eine asymmetrische Materialkonstellation ein und zeigt eine ihrer Stärken, bei taktischen Verwicklungen ist die junge Inderin meist recht rechenstark unterwegs.


Ergebnisse Grand Swiss

SpielerRunden 1-67891011GesamtLeistung
Pragg3.5/61.0
Erigaisi 4.5/60.0
Gukesh 3.0/60.0
Firouzja 4.0/61.0
Keymer 4.0/60.5
Nodirbek4.0/61.0
Nihal 4.5/61.0
Erdogmus 4.0/60.0
Svane, F 2.5/60.5
Gurel 3.0/61.0
Divya 2.5/61.0
39/667.0(gerundet)

Ergebnisse Grand Swiss der Frauen

SpielerinRunden 1-67891011GesamtLeistung
Wagner4.00.0
Vaishali5.01.0
Agrawal2.51.0
Miaoyi3.01.0
14.5/24 (+5)3.0(gerundet)

Kamen die ausgewählten 15 Gladiatoren am ersten Tag gemeinsam noch auf elf Punkte, waren es tags drauf noch zehn und in Runde drei neun Punkte. In Runde vier und fünf kamen die Protagonisten nur auf 50 Prozent. In der sechsten Runde kamen neun Punkte zusammen. In der siebten Runden waren es wie in der zweiten Runde zehn Punkte.

Offizielle Website.

Fotos aus Samarkand: Michal Walsuza. Fide Chess.


Hinweis

Ich versuche einige Partien trotz Urlaubs zu analysieren und nutze Links zu Analysen, die mir gefallen, sofern ich das rechtlich darf. Dazu gehören diesmal die Analysen der Internationalen Frauen-Meisterin Raluca Sgircea, Großmeister Renier Castellanos Rodriguez, die das Turnier für Lichess beobachten und eine Partie pro Runde ausführlich analysieren. Die beiden sind zudem Teil des Teams von Killer Chess Training. Die engagierten Analysen der Frauen-Großmeisterin Josefine Safarli (früher Heinemann) kann ich ebenfalls empfehlen, vor allem für die Fans der deutschen Spielerinnen und Spieler. Hier geht es zu ihrem Youtube-Kanal. Ich selbst bin Fide-Meister mit einer IM-Norm und das ist so lange her, dass der Weltschachbund nicht mal das Ernennungsjahr auf seiner Website vermerkt. Auf meiner Urkunde steht 1988 und die ist unterschrieben von Florencio Campomanes, dem damaligen Präsidenten. Manche spannende Phasen aus Partien habe ich als GIF mit Hilfe des Datenprogramms von Chessbase abgespeichert. Ich finde das ein schickes Feature, um sich einen schnellen Eindruck über einen Partieverlauf zu machen. Wer die Geschwindigkeit drosseln will, der klickt einfach auf das Diagramm. Bei Partieanalysen findet sich entweder oben links ein Diagramm zum Nachspielen oder durch Klicken auf einen beliebigen Moment öffnet sich ein Pop-up-Diagramm bei Klicken auf die Notation

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