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HomeWeltmeisterschaft 2026Der Sieger: Javokhir Sindarov

Der Sieger: Javokhir Sindarov

Titelfoto: Michał Walusza (FIDE Chess)

Der 19-jährige Usbeke Javokhir Sindarow gewinnt nach zwei Schnellpartien den World Cup 2025 im indischen Goa und sichert sich ein Preisgeld von 120.000 US-Dollar. Sein chinesischer Gegner Wei Yi bekommt 85.000 Dollar und beide sind erstmals Kandidaten für die Gukesh-WM.

Von Thorsten Cmiel

World Cup 2025, Goa (Indien). Der Wettkampf der beiden Schachgroßmeister war lange Zeit ausgeglichen. Am Ende gewann der jüngere Spieler und daran könnte die letzte finale Frische einen erheblichen Anteil gehabt haben. Für beide Spieler gab es bis zum Finale viele Partien und teilweise schwierige Situationen zu meistern. Tatsächlich waren die beiden klassischen Partien sehr präzise Partien ohne echte Höhepunkte für die Zuschauer. Nur für einen kurzen Moment war der Chinese mit Schwarz dran an einer etwas besseren Stellung, aber er verpasste seine kleine Chance.

Bilanzen beider Finalisten

Die Tabellen geben einen guten Überblick. Die ersten zwei Kämpfe gewann der Usbeke bereits in der klassischen Phase. Danach wurden die Gegner stärker und es wurde knapper. Gegen Frederik Svane gewann Sindarov noch einmal mit klassischer Zeitkontrolle. Bemerkenswert ist, dass der Usbeke keinen Wettkampf im Blitzen spielen musste. Wei Yi hingegen musste gegen den Iraner Parham Maghsoodloo in die erste Blitzrunde (5+3).

Wei Yi verliert erst in der letzten Partie des Turniers. Man muss allerdings anmerken, dass der Inder Arjun Erigaisi bei etwas mehr Einsatz gegen den Chinesen auf Gewinn stand. Auch die zweite Schnellschach-Partie gegen Andrey Esipenko war ein kleines Überlebenswunder. Insofern scheint der Sieg des Usbeken im World Cup eindeutig verdient zu sein.

Resultate beim World Cup in Goa.


Erste klassische Partie endet friedlich

Zu den zwei klassischen Partien gibt es wenig zu sagen. Lediglich in der ersten Partie verpasste der Chinese Wei Yi eine kleinere Chance, die seine einzige in diesem Wettkampf bleiben wird.


Die Stellung ist ein wenig aus den Fugen geraten. Wie sollte der Usbeke mit den weißen Steinen am besten fortsetzen?


Wie sollte Wei Yi hier mit Schwarz fortsetzen? Der Chinese findet an dieser Stelle nicht die richtige Fortsetzung und die Partie verflacht in der Folge zusehends.



Wenig los in der Zweiten

Das beste was man über die Partie sagen kann ist, dass es sich im Abgleich mit der Rechenmaschine um perfektes Schach handelte. Für Zuschauer war die Partie natürlich nicht so spannend. Zu kommentieren gab es nichts, auch wenn sich die Live-Moderatoren Jan Gustafsson und Peter Leko redlich bemühten.


Sindarov gewinnt den Stichkampf

Bereits nach zwei Schnellschachpartien (15+10) war der Wettkampf beendet. Der Usbeke Javokhir Sindarov triumphierte nachdem Wei Yi ein Turmopfer zum Ausgleich ausgelassen hatte. Ein Motiv, das er im Halbfinale gegen Andrei Esipenko in ähnlicher Form noch gesehen hatte.

Die Qualität der Partien war weiterhin sehr hoch. Diesmal bekam der Chinese keine Chance. Sindarov hatte bereits in der ersten Partie für einen Zug lang eine Gewinnchance im Endspiel ausgelassen. Entscheidend war letztlich dann ein grobes Versehen des Chinesen mit 20 Sekunden auf der Uhr. Damit war der World Cup beendet und der 19-jährige Javokhir Sindarov der verdiente Sieger. Er war damit der erste Usbeke seit Rustam Kasimdzhanov, der 2004 im lybischen Tripolis ein ähnliches Format mit 128 Teilnehmern gewann und zum FIDE-Weltmeister gekürt wurde. Nicht zu vergessen bei historischen Betrachtungen ist natürlich der Team-Erfolg der Usbeken, die in Chennai 2022 die Goldmedaille bei der Schacholympiade gewannen. Seither sind die Usbeken des Teams nationale Helden. Zuletzt hatte der Düsseldorfer Unternehmer Wadim Rosenstein angekündigt, in Usbekistan Sindarov-Schachschulen zu eröffnen. Gutes Timing.


Wie sollte der Usbeke Sindarov mit Weiß hier am besten fortsetzen? Wie ist die Stellung danach zu bewerten? Wer will, rechnet ein wenig. Die relevanten Varianten finden sich in der folgenden Analyse.



Der entscheidende Moment ist gekommen. Wie sollte der Chinese hier mit Weiß am besten fortsetzen. Stattdessen folgte der letzte Fehler bei diesem recht langen Turnier.


Sieger-Interview von Theo Waits (Li-Chess)

Li-Chess-Interviews.

Fotos: Michał Walusza (FIDE Chess).


Die Partieanalysen können durch Klicken auf den hier orange markierten Button heruntergeladen werden.


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