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Ist Schach Sport?

Es ist bemerkenswert, dass diese Frage innerhalb des organisierten Sports, bei den Sportverbänden selbst, gar keine Rolle mehr spielt. Schach ist ein anerkannter Sport. Aber: Schach ist keine olympische Sportart. Das bedeutet vor allem weniger öffentliche Förderung der Spitzenathleten. Unter Sportwissenschaftlern ist unstrittig, dass Schach ein mentaler Wettkampfsport ist, der sowohl am Brett als auch online ausgetragen werden kann.

Schach wird als Sportart vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt. Willi Weyer Präsident des Deutschen Sportbunds gab 1977 an, dass Schach zumindest im Turnierbetrieb „unbestreitbar als Sport anzusehen“ sei.

Schach ist ein Denksport und erfordert strategisches Denken, Konzentration und mentale Ausdauer. Zumindest auf internationalem Spitzenlevel müssen die Spieler körperlich fit sein, um gute Leistungen in mehrtägigen Turnieren erbringen zu können. Schachturniere werden weltweit organisiert, und es gibt offizielle Schachverbände, die ähnlich wie in anderen Sportarten Regeln und Ranglisten festlegen. Wie in anderen, mehr körperlichen Sportarten müssen Schachspieler intensiv trainieren, um ihre spezifischen Fähigkeiten zu verbessern. Die Popularität von Schach ist während der Pandemie durch die Möglichkeit online Schach zu spielen und durch Videos Schachinhalte zu konsumieren enorm gestiegen. Einen speziellen Boom erfuhr das Schachspiel durch die erfolgreiche Netflix-Serie „The Queen’s Gambit“.

Zugänglichkeit für alle
Spielcharakter
Leistungsprinzip
Gebundenheit an Regeln
Wettkampfform
Organisationsstruktur
Internationalität
körperliche Betätigung

(Titelfoto: Hochleistungsschach Tata Steel India 2024. Foto: Lennart Ootes)

Turnierszene aus dem Netflix-Film The Queens Gambit via Twitter (externer Link)

Schach ist ein mentaler Sport, der in jedem Alter praktiziert werden kann. Zuletzt erstaunte ein dreijähriger Inder die Schachwelt, der eine respektable Einstiegselozahl erspielen konnte. Immer wieder spielen auch Hunderjährige Schachturniere. Unterschiedlich alte Sportler können in Schachturnieren sogar gegeneinander spielen. Das gilt genau so auch für unterschiedliche Geschlechter, anders als in vielen anderen, körperlichen Sportarten haben Frauen keinen physiologischen Nachteil im Schachsport.

Die bislang beste Schachspielerin der Welt ist Judit Polgar, die in der Zeit ihrer aktiven Karriere an Topturnieren teilnahm. Der Weltschachbund FIDE unterteilt die Welt in Jung, Alt, Frau und Mann, um spezielle Wettbewerbe unter möglichst fairen Bedingungen auszutragen. Dabei dürfen Frauen in der so genannten offenen Klasse meist gegen Männer antreten, wenn sie nicht mit Frauen konkurrieren wollen. Judit Polgar hat sich immer genau dafür entschieden.

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