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HomeWissenswertesWilhelm Steinitz – der erste Schachweltmeister

Wilhelm Steinitz – der erste Schachweltmeister

Wilhelm Steinitz um 1900 (unbekannter Fotograf)

Wilhelm Steinitz (1836 in Prag – 1900 in New York)

Wilhelm Steinitz war ein bedeutender Schachspieler des 19. Jahrhunderts und gilt als der erste offiziell anerkannte Schachweltmeister der Geschichte. Geboren am 17. Mai 1836 in Prag, das damals Teil des österreichischen Kaiserreichs war, begann Steinitz seine Karriere im Schach in den 1850er Jahren, als er nach Wien zog, um Mathematik zu studieren.

Steinitz erlangte rasch Anerkennung in der Wiener Schachszene und gewann 1861 das Wiener Schachturnier, was ihm den Ruf eines der besten Schachspieler seiner Zeit einbrachte. 1862 zog er nach London, wo er seine Fähigkeiten weiter verfeinerte und zahlreiche Turniere gewann. Im Jahr 1866 besiegte er Adolf Anderssen, der als der beste Spieler der Welt galt, und festigte damit seinen Status als führender Schachspieler.

Steinitz’ größter Beitrag zum Schach war die Entwicklung der positionellen Spielweise, bei der er strategische Überlegungen und strukturelle Prinzipien über direkte Angriffe aufstellte. Diese Herangehensweise revolutionierte das Spiel und beeinflusste Generationen von Schachspielern. Er gilt als Begründer der modernen Schachtheorie.

1886 spielte Steinitz den ersten offiziell anerkannten Weltmeisterschaftskampf gegen den polnisch-französischen Schachspieler Johannes Zukertort in den USA, den er mit 12,5 zu 7,5 Punkten gewann. Damit wurde er der erste offizielle Schachweltmeister. Er verteidigte seinen Titel erfolgreich bis 1894, als er von Emanuel Lasker geschlagen wurde.

Neben seiner Karriere als Spieler war Steinitz auch als Autor und Schachtheoretiker tätig. Er schrieb zahlreiche Artikel und Bücher, in denen er seine Ideen und Theorien darlegte. Trotz seiner Erfolge im Schach war sein Leben von finanziellen Schwierigkeiten geprägt, und er verbrachte seine letzten Jahre in relativer Armut.

Wilhelm Steinitz starb am 12. August 1900 in New York City. Sein schachliches Erbe lebt jedoch in der modernen Schachstrategie weiter, und er wird bis heute als einer der einflussreichsten Schachspieler der Schachgeschichte angesehen. Zwei Zitate zeigen seinen großen Beitrag zum kollektiven Schachverständnis.

„Ein Bauer ist die Seele des Schachspiels.“

Wilhelm Steinitz

„Der König ist eine starke Figur, die aktiv am Spiel teilnehmen sollte.“

Wilhelm Steinitz

„Die unsterbliche Partie“ von Wilhelm Steinitz in einer Analyse von Georgios Souleidis (The Big Greek) in deutscher Sprache. Via Youtube.

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