Beratungspartie. Foto: Dariusz Gorzinski
Von Thorsten Cmiel
Das Positive zuerst. Schach findet im Internet statt wie kaum eine andere Sportart. Wer Schach regelmäßig verfolgt, der kann sich schnell in der Vielzahl der kommerziellen als auch kostenlosen Angebote verlaufen. Neben Partieübertragungen auf speziellen Plattformen gibt es Livekommentierungen, Informationsvideos oder etwas traditioneller und informativer Podcasts. Aber: Der Tag hat nur 24 Stunden und zwischendurch muss man etwas Essen und gelegentlich studieren oder arbeiten. Wie soll man eine Auswahl treffen, wem man folgt oder wessen Angebote man nutzt? Ein Vorschlag.
Die Zahl der Turniere weltweit ist enorm. Täglich gibt es überall auf der Welt Schachturniere und viele Turnierveranstalter bieten Liveübertragungen der gespielten Partien und oft eine Moderation an. Dabei wird von starken Spielerinnen und Spielern das Geschehen auf dem Brett erläutert. Manchmal kommt es zu Interviews mit Spielern, die gelegentlich informativ und manchmal sogar lustig sind.
Am besten kann man Schach verfolgen wenn man Fan ist
Die Vielzahl an Turnierübertragungen führt zu einem Luxusproblem für Schachliebhaber. Jeder hat die Qual der Wahl, denn alles kann man nicht verfolgen. Bei den großen Turnieren werden Hunderte von Partien gleichzeitig übertragen. Wem soll ich folgen? Wessen Partien soll ich regelmäßig nachspielen? Die Auswahl fällt nicht leicht und kann individuell völlig unterschiedlich ausfallen. Die persönlichen Helden sind oft Spieler aus dem eigenen Land, die man kennt und die international für Schlagzeilen sorgen. Turnierspieler könnten ebenfalls auf die Idee kommen Spielern zu folgen, die ähnliche Eröffnungen spielen oder deren Spielstil imponiert. Ich hatte mal die Idee Youngstern schachlich zu folgen und um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten habe ich diese Methode als schachliches Stalking bezeichnet, also das ungefragte Analysieren der Partien dieser Spieler, die allesamt Internationale Meister und Teenager waren. Ein besorgter Vater, der das Konzept wohl nicht verstanden hat, erkundigte sich nach mir. Heute kennt die Youngster von damals jeder in der Schachwelt: Gukesh, Nihal Sarin, Arjun Erigaisi, Praggnanandhaa, Alireza Firouzja, Vincent Keymer, Nodirbek Abdusattorov waren einige dieser Spieler.
Was in dem folgenden Video aus Indien zu sehen ist geht allerdings zu weit.