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Deutsche Senioren: Knaak und Burchardt Weltmeister

+++Alexander Shabalov (50+) und Rainer Knaak (65+) erfolgreich

+++ Masha Klinova (50+) und Brigitte Burchardt (65+) gewinnen bei den Frauen

Von Thorsten Cmiel, Singapur

Jungsenioren mit Kampfgeist bei den älteren Senioren geht es ruhiger zu Ende

Bei den Jungsenioren (50+) gewinnt der US-amerikanische Großmeister Alexander Shabalov (57) nach einem Sieg in der Schlussrunde gegen seinen Landsmann Gregory Kaidanov. Der polnische Großmeister Michal Krasenkow (61) schien der sichere Sieger zu sein. Krasenkow kam in der letzten Runde gegen den deutschen Großmeister Frank Holzke (53) aber über ein Remis nicht hinaus. Holzke hatte einen Rückstand von anderthalb Punkten auf den Polen. Aufregung gab es im Netz: Bei den Liveübertragungen aus Porto Santo kam es in der Woche immer wieder zu fehlerhaften Übertragungen: Lange Zeit stand der Pole auf Verlust und die Partieübertragung stoppte, was allerdings wohl nicht der Fall war.

Bei den älteren Senioren gewann der deutsche Großmeister Rainer Knaak nach seinem dritten Platz bei der Europameisterschaft diesmal Gold. Er spielte in der letzten Runde ein Kurzremis nach vier Zügen gegen den deutschen Internationalen Meister Christian Maier. Maier hatte die schlechteste Wertung und hält seinen Gegner Rainer Knaak ohnehin für den „viel stärkeren Spieler“, zumal dieser ein sehr starkes Turnier gespielt habe. Trotzdem hätte ein Sieg Maier neben dem Weltmeistertitel bei Remis an zwei anderen Brettern den Titel eines Großmeisters eingebracht. Christian Maier meint dazu, es sei „schon peinlich genug als IM mit knapp über 2200 herumziehen, als GM wäre das geradezu grotesk“.

Frauenweltmeisterschaften

Bei den Frauen gewann die Israelin Masha Klinova (56) vor der Französin Silvia Alexieva (50), die nach dem Titelgewinn als Europameisterin vor wenigen Wochen diesmal punktgleich Zweite wurde. Alexieva ist auch bekannt unter dem Namen Silvia Collas und spielte bis 2002 für Bulgarien. Alexieva und Klinova sind Internationaler Meister (IM) und Frauengroßmeisterin (WGM).

Bei den älteren Frauen (65+) war erneut die amtierende Europameisterin Brigitte Burchardt (70) erfolgreich, aber es war knapp diesmal. Entscheidend war ihr Sieg in der zehnten Runde gegen die direkte Konkurrentin Larisa Khropova, die unter FIDE-Flagge in Porto Santo antrat. Bei den Frauen über 75 konnte sich die georgische Schachlegende und langjährige Weltmeisterin Nona Gaprindashvili (83) durchsetzen. Nach einer krachenden Niederlage gestern gegen Alexieva versuchte die Georgierin heute gar nicht erst an Burchardt vorbei zu ziehen und einigte sich schnell auf Remis. Gaprindashvili ist die einzige Großmeisterin (GM) im Feld der Frauen gewesen. Burchardt ist Internationale Frauenmeisterin und dürfte für diesen Erfolg bei der Weltmeisterschaft den Titel einer Frauengroßmeisterin (WGM) erhalten. Anders als vor wenigen Wochen bei der Europameisterschaft in Italien spielten in Porto Santo die beiden Altersgruppen bei den Frauen ein gemeinsames Turnier.

Die Medaillengewinner

Platzierung50+ Offene Klasse65+ Offene Klasse50+ Frauen65+ Frauen
1Alexander Shabalov (USA) 8.5Rainer Knaak (GER) 8.5Masha Klinova (ISR) 8.5Brigitte Burchard (GER) 6.0
2Michal Krasenkow (POL) 8.5Alexander Mikhalevski (ISR) 8.0Silvia Alexieva (FRA) 8.5Nona Gaprindashvili (GEO) 6.0
3Victor Mikhalevski (ISR) 8.0Lubomir Ftacnik (SVK) 8.0Tatyana Grabuzova (ESP) 8.0Tatyana Bogumil (FID) 6.0

Die erfolgreichsten Nationen waren bei dieser Weltmeisterschaft Deutschland mit zweimal Goldmedaillen und Israel mit einem vollständigen Satz an Metallen. Die besten deutschen Spieler in der Altersgruppe 50+ waren die Großmeister Frank Holzke und Klaus Bischoff, die mit sieben Punkten ins Ziel kamen, aber nach holprigem Start nie oben angreifen konnten. Der FIDE-Meister Dr. Boris Dimitrijeski scorte einen halben Punkt weniger, dürfte aber mit seinem Abschneiden in seinem ersten Jahr als Senior deutlich zufriedener sein. In der letzten Runde war sogar mehr als ein Remis und insgesamt eine IM-Norm drin. Ein Eloaufwachs von 52 Punkten ist jedoch sicher nicht zu verachten. In der Gruppe 65+ landete Christian Maier mit acht Punkten auf dem vierten Platz. Bei den jüngeren Frauen schnitt Olga Birkholz als Elfte und beste deutsche Spielerin ab. Brigitte Burchard landete in der Gesamtschau bei den Frauen auf dem zehnten Platz.

Fotos: Alan Atkinson (FIDE Chess)

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