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HomeRapid und Blitz WMVolodar Murzin Weltmeister 2024 im Schnellschach

Volodar Murzin Weltmeister 2024 im Schnellschach

Titel: Lennart Ootes

Drei Russen unter neutraler Flagge dominierten die Schnellschachweltmeisterschaft 2024. Der Jüngste gewann Gold mit einem halben Punkt Vorsprung. Volodar Murzin ist sogar einige Tage jünger als der indische Weltmeister im klassischen Schach, Gukesh, der in New York nicht dabei war.

Einige Wochen zuvor war Murzin noch in Singapur, spielte dort allerdings nicht um die Weltmeisterschaft, sondern im internationalen Open nur um Preisgeld. Am Ende wurde der an Rang zwei gesetzte Russe Zweiundzwanzigster. Er hatte gegen einen noch jüngeren Großmeister aus Singapur verloren. In New York lief es besser für ihn.

Auf Reisen ist Murzin mit Mikhail Kobalia, einem weiteren russischen Großmeister und Schachtrainer. Der neue Schnellschachweltmeister war im Vorjahr ebenfalls sehr erfolgreich und hatte neun Punkte aus 13 Partien erzielt. Ebenfalls ohne Niederlage. In der zwölften Runde hatte Volodar allerdings mehr als Glück.

Nach elf Runden lagen Alexander Grischuk und Volodar Murzin mit 8,5 Punkten in Führung. Es folgten vier Spieler mit acht Punkten: der US-Amerikaner Leinier Dominguez, der FIDE-Russe Ian Nepomniachtchi und die zwei Inder Arjun Erigaisi und Praggnanandhaa, kurz Pragg. Für Erigaisi ging es um die Qualifikation zum Kandidatenturnier 2026. Er musste auf einem geteilten ersten Platz landen. Da er gegen die Führenden schon gespielt hatte, bekam er es mit Leinier zu tun. Am anderen Brett wurde Schachgeschichte geschrieben.


In dieser Stellung aus der Partie Praggnanandhaa – Murzin gewann der f-Bauernzug nach f7 recht klar und ohne größere Schwierigkeiten. Der Inder hatte hier aber einen Aussetzer, den Schachspieler als „Schachblindheit“ bezeichnen. Damit ist ein unerklärlicher Fehler gemeint, den man rational nicht erklären kann, eine Art blinder Fleck im Denkprozess. Wer sich über den Zug 55.Tf2 von Ding Liren im WM-Kampf aufregt, der wird hier noch einen größeren Fehler ausmachen. Tragisch für den Inder und eine unerwartete Chance für den Russen. Fehler gehören zum Schachspiel und nur Fehler lassen Brillanz des Gegners zu, wusste schon Emanuel Lasker, der zweite Schachweltmeister der Schachgeschichte.


In der letzten Runde versuchte Alexander Grischuk nichts mehr gegen Leinier Dominguez und Volodar genügte ein Remis zum Turniersieg. Am Ende standen drei Russen auf dem Treppchen der Sieger. Arjun konnte mit seinen zwei Remis in den Schlussrunden nicht mehr eingreifen und Fabiano Caruana war der eigentliche Gewinner des Duells. Er ist für das Kandidatenturnier qualifiziert.

Die Siegerliste (Quelle: chess-results.com)

Die Fotos zeigen die vier weiteren Erstplatzierten im Turnier. Leinier Dominguez nach seiner Kurzpartie gegen Alexander Grischuk und darunter Ian Nepomniachtchi und Arjun Erigaisi.


Fotos bereitgestellt von FIDE Chess.

Die offizielle Website. Die komplette Siegerliste.

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