Michał Walusza (FIDE Chess)
Schade. Deutschland bringt leider keinen zweiten deutschen Großmeister durch ins Kandidatenturnier 2026 auf Zypern. Alexander Donchenko gelang es, nach seinem dramatischen und kräftezehrenden Stichkampf am Tag zuvor, nicht mehr einen echten Fight mit echten Chancen hinzubekommen.
Von Thorsten Cmiel
Nodirbek Yakubboev gewinnt erste Partie
Die erste Partie von Alexander Donchenko im Viertelfinalkampf mit dem Usbeken Nodirbek Yakubboev sah zunächst eine ungenaue Zugfolge vom deutschen Großmeister. Sein Gegner hingegen zeigte sich insgesamt besser vorbereitet und spielte an diesem Tag hervorragendes Schach. Trainiert wird Nodirbek vom deutsch-ukrainischen Trainer und Internationalen Meister Roman Vidonyak aus München, dem der Usbeke später in einem Interview dankte.


Eine spannende Stellung: Wie sollte Schwarz hier fortsetzen? Es gibt zwei prinzipielle Ideen. Man tauscht auf d5 und nach dem logischen Zurückschlagen mit dem c-Bauern bekommt man eine Benoni-Struktur auf das Brett. Oder man verzichtet auf den Tausch bzw. schiebt diesen auf.

Bereits der entscheidende Moment in dieser Partie. Schwarz muss seinen 11. Zug spielen und greift daneben. Nehmen wir an, dass wir verständlicherweise mit Schwarz nur zwei Züge erwägen: Das Schachgebot mit der Dame auf h4 und den Springerrückzug nach g7. Was ist richtig?
Auch in Gewinnstellungen sollte man weiter genau spielen. Wie verstärkte hier der Usbeke seine Stellung weiter?





Keine Chance mit Weiß
In der zweiten Partie hatte Alexander Donchenko Weiß, konnte aber keinen größeren Druck ausüben. Erneut zeigte sich der Usbeke gut vorbereitet und die einzigen Probleme schuf Nodirbek selbst als er zunächst einen größeren Vorteil verspielte und unnötig in Zeitnot geriet. Letztlich endete die Partie mit einem nie gefährdeten Remis und so war Alexander als erster Spieler im Viertelfinale raus. Schade, aber nicht unverdient.

Bis hierhin folgten die beiden Akteure einer Partie von Alexander vom German Masters in Magdeburg 2020. Hier befragte er den Läufer mit dem a-Bauern und erreichte wenig. Stattdessen spielte er diesmal seinen Turm nach c1, erreichte aber auch diesmal wenig. Vermutlich muss Weiß vorher bereits anders agieren.

Nodirbek Yakubboev war der einzige Spieler in der zweiten Partie, der mehr als einem halben Punkt näher kam. Genau in diesem Moment sollte der Usbeke mit Schwarz was spielen?

Fotos: Michał Walusza (FIDE Chess).