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Divya Deshmukh in Prag herausgefordert

Titelfoto: Mark Livshitz (Dr. ML-Photo)

Vor einem Jahr gewann Divya Deshmukh (19) die Weltmeisterschaft der Juniorinnen. Inzwischen verfolgt die Inderin neue Ziele. Sie will den Großmeistertitel und spielt im Prager Schachfestival und nicht bei der zeitgleich stattfindenden Juniorinnenweltmeisterschaft in Petrovac mit.

Von Thorsten Cmiel

Die Inderin war schon zweimal nah dran an der Norm. In Wijk aan Zee beim Challengers lief es zu Beginn des Jahres allerdings nicht gut und 3.5 aus 13 waren eine ziemliche Dusche. Auf der anderen Seite sind es solche Turniere an denen Spieler wachsen können. Jetzt erhält Divya eine erneute Chance sich in einem gemischten Feld zu beweisen. Die Challenger-Turniere erweisen sich mit ihrem Spielermix aus Erfahrung und Herausforderern oft als viel interessanter als die Meisterturniere. So ist es auch in Prag, wobei den jüngeren Spielern entgegen kommen dürfte, dass die Strecke diesmal nur neun Runden beträgt. Divya ist die einzige weibliche Teilnehmerin im Feld.

Runde 1: GM Ivan Salgado Lopez (Spanien)

In der Partie gegen den erfahrenen Großmeister Ivan Salgado konnte die Inderin lange Zeit gut mithalten. Später zeigte Divya im Endspiel einige Unsicherheiten bei der Frage welche Figuren sie vom Brett nehmen sollte. Sie vermied in zwei Situationen den Tausch des letzten Turmpaares und später war es ausgerechnet die Qualität der Turmaufstellung, welche die Entscheidung für den Spanier brachte. Schade.



Runde 2: IM Richard Stalmach (Tschechien)

Eine starke Partie der Inderin, die wie Vaishali beispielsweise ebenfalls mit den weißen Steinen bekanntlich viel besser ist als mit den schwarzen Steinen. Hier mag es auch am Gegner gelegen haben. Jedenfalls kann Divya den Score sofort ausgleichen.


Die endgültige Entscheidung fiel erst in diesem Moment. Divya hatte zunächst kompromisslos angegriffen, aber dann nicht den Ausknippser gefunden und ihre Gewinnstellung war nach drei ungenauen Zügen nur noch weißer Vorteil. Hier war jetzt ihr Gegner dran und entschied sich nach drei Sekunden für den falschen Zug.


Runde 3: Nodirbek Yakuboev (Usbeskistan)

Schon in Wijk hatte Divya in der ersten Runde gegen den Usbeken gespielt und verloren. In Wijk hatte es später Aufregung gegeben, weil der Usbeke den Frauen im Feld den Handschlag verweigerte diesmal ging er souveräner mit der Situation um. Divya erhielt zudem eine Plakette für die Partie des Tages am Vortag.


Die Entscheidung über den Ausgang dieser Partie fiel bereits nach 18 Zügen und 69 Sekunden für diese Entscheiung. Schwarz konnte auf e5 die Springer tauschen und musste dann den Damentausch auf a5 anbieten. Viel spannender war es hier jedoch den eigenen Turm nach c7 zu ziehen, wonach Weiß eine Qualität (Leichtfigur für einen Turm) für einen Bauern kassieren konnte nach dem Springerzug nach g4. Divya entschied sich für den Turmzug nach e7 und dauerhaft geschwächte Bauern am Damenflügel. Diesen strukturellen Nachteil konnte sie später nicht mehr kompensieren.


Fotos: Prague Chess Festival. Mark Livshitz, Petr Vrabec.

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