Foto: Anna Shtourman (FIDE Chess)
Bei der Schnellschach-WM der Frauen spitzt sich die Situation im Kampf um einen Platz im Turnier der Kandidatinnen zu. Die Favoritin für einen Qualifikationsplatz, die Kasachin Assaubaeva, scheint keine Punkte mitzunehmen und mehrere Verfolgerinnen können aufholen.
Chance des Tages
In der offenen Klasse remisierte Magnus Carlsen zunächst gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave, der in der folgenden Stellung eine gute Chance hatte. Welchen Zug sollte er hier, vermutlich auf Verdacht und Stellung folgen lassen.

Partie des Tages

Spieler des Tages
Vladislav Artemiev begann den zweiten Tag mit zwei Siegen gegen Arjun Erigaisi und Magnus Carlsen. Er ist damit der zu schlagende Spieler in den anstehenden Finalrunden. Seine Spezialität in diesem turnier scheint es zu sein, seine Gegner durch horrende Zeitnot zu mangelnder Vorsicht zu verleiten.
In dieser Stellung zog Artemiev seinen e-Bauern ein Feld nach vorne, vermutlich um das Remis zu forcieren. Was war seine Idee nach dem zurückschlagen? Magnus wollte es offenbar nicht kam aber vom Regen in die sprichwörtliche Traufe.



Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der nächste Schnellschachweltmeister unter den ersten sechs im aktuellen Klassement zu finden. Die größte Überraschung im Feld der führenden ist bisher der erst 14-jährige Türke Yagiz Kaan Erdogmus aus Bursa. Fans freuen sich schon auf die Begegnung des US-amerikaners Hans Niemann mit Magnus Carlsen in einer der nächsten Runden.


Frauenturnier: Indien und China vorne
Das Turnier der Frauen führen die Titelverteidigerin Humpy Koneru und die Chinesin Zhu Jiner. Beide Frauen spielen in der neunten Runde gegeneinander und einige Paarungen mit den Verfolgerinnen stehen in den verbliebenen drei Runden noch an.



Die beiden führenden Spielerinnen sind beide bereits für das Turnier der Kandidatinnen qualifiziert. Einen halben Punkt zurück erscheint ein alleiniger Sieg einer Außenseiterin unwahrscheinlich. Daher konzentrieren wir uns auf die anderen Spielerinnen mit sechs Punkten, die gegenüber Bibisara Assaubaeva (wie Ju Wenjun nur 4.5 Punkte) aufholen könnten. Die zwei Russinnen Goryachkina und Lagno sind ebenfalls irrelevant für diese Überlegungen. Lei Tingjie (62.00) hat aktuell die besten Chancen näher an die Kasachin (99.40) zu rücken als Harika Dronavalli (58.50), die in einem Turnier einen halben Punkt besser abschneiden muss als die Chinesin. Momentan ist es wahrscheinlich, dass über den Qualifikationsplatz erst im Blitzturnier entschieden wird. Ein geteilter erster Platz wäre ein wichtiger Schritt für die Chinesin oder die Inderin. Beide Spielerinnen haben noch keine einzige Partie verloren und könnten in einer der Schlussrunden gegeneinander spielen.




Fotos: Lennart Ootes und Anna Shtourman (FIDE Chess).