
Die zweite Runde brachte nur eine entschiedene Partie: Die Spanierin Khadem gewann gegen die Inderin Harika Dronavalli, die ihre zweite Niederlage hinnehmen musste. Die Chinesin Tan Zhongyi verpasste einen vollen Punkt gegen die Mongolin Batkhuyag Munguntuul.
Von Thorsten Cmiel
Die ersten beiden Spielerinnen im Grand Prix qualifizieren sich direkt für das nächste Turnier der Kandidatinnen. Zudem gibt es einen attraktiven Preisfonds. Nach Tblissi und Shymkent folgen in den nächsten drei Monaten weitere drei Turniere auf Zypern, in Indien und in Österreich. Die Kasachin Bibisara Assaubayeva liegt zwar aussichtsreich, muss aber noch einmal ordentlich punkten, da sie ihr letztes, drittes Turnier spielt. Lei Tingjei, eine der Favoritinnen auf eine direkte Qualifikation steigt erst in Zypern ein und könnte bei gutem Abschneiden die Latte höher legen.

Der Zwischenstand im Grand Prix nach zwei Turnieren: Alle anderen Spielerinnen mit Ausnahme von Lei Tingje dürften gar keine Chance in der Gesamtwertung mehr haben.
Sara Khadem – Harika Dronavalli 1 – 0
Die Partie war lange Zeit hart umkämpft und nahm einen ausgeglichenen Spielverlauf. Entschieden wurde die Partie dann aber fast brutal durch einen groben Fehler der Inderin, den man kaum erklären kann. Harika hatte einen Zug zuvor ihre Bedenkzeit bis auf zwei Sekunden runterlaufen lassen.

Die Spanierin hatte zuletzt ihren Turm von a2 nach d2 gezogen. Sie konnte den e-Bauern mit ihrem f-Bauern decken hatte das aber unterlassen. Die Idee von Weiß ist es, dem gegnerischem König ein Annähern über die d-Linie zu erschweren. Schwarz muss jetzt einsehen, dass es keine Möglichkeit gibt Fortschritte zu erzielen. Die Inderin konnte drastische Maßnahmen ergreifen und sowohl mit dem Turm als auch mit dem Springer auf a7 schlagen, danach folgt zwar die Fesselung auf der a-Linie, aber das verbliebene Material genügt nicht zum Gewinn. Allerdings sind solche Entscheidungen zwei Züge vor der Zeitkontrolle natürlich schwierig, aber es gab keinen Grund zur Eile. Die Inderin muss den Zug ihrer Gegnerin für einen groben Fehler gehalten haben. Sie nahm den Bauern auf e5 und nach dem Schachgebot auf der Grundreihe mit dem weißen Turm gab sie auf.

Kateryna Lagno – Bibisara Assaubaeya 0.5 – 0.5
Kateryna Lagno hatte in Shymkent einen enttäuschenden siebten Platz belegt und muss vermutlich ihre beiden letzten Grand Prix Turniere gewinnen, um noch eine Chance zu haben. In der ersten Runde hatte sie Aleksandra Goryachkina geschlagen und hatte in der zweiten Runde gegen die Kazachin Assaubayeva eine aussichtsreiche Stellung.

Entstanden ist ein typischer Königsinder. Das weiße Spiel findet am Damenflügel statt. Schwarz steht vor dem Problem, dass Bauernzüge des Bauernduos keine wirklichen Fortschritte versprechen. Versucht Schwarz aktiv zu werden, bieten sich eher Weiß Chancen auf Angriff. Die Frage ist hier also nur wie groß der Vorteil für Kateryna Lagno bereits ist und wie sie am besten fortsetzen sollte.
Lösung

Tan Zhongyi – Batkhuyag Muuntungul 0.5 – 0.5
Die Chinesin geht die Turniere sehr professionell an. Mit Remis ist sie meist zufrieden und mit Weiß versucht sie zu gewinnen. Diese Profistrategie schien lange in der zweiten Runde zu gelingen. Nach der Eröffnung stand Tan bereits frühzeitig besser, kam aber nicht wirklich voran. Ihre Gegnerin gab ihr jedoch mehrere Chancen und als Beobachter denkt man sich, dass die Partie bald entschieden sein sollte. Dann passierte ein weiterer Unfall auf dem Brett.


Tabelle erstellt mit Chessbase.
Fotos: Niki Riga (FIDE Chess)
Partien unkommentiert

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