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HomeFrauen-WM 2025Tan führt bei Frauen-WM

Tan führt bei Frauen-WM

Titelfoto: Anna Shtourman (FIDE Chess)

Die Weltmeisterin Ju Wenjun verliert die zweite Partie in Shanghai nach einem schwachen Auftritt. In einem ausgeglichenen Turmendspiel hatte sie sich vorher selbst in Probleme gebracht. Die Herausforderin hatte vorher vor allem auf der Uhr Druck gemacht.

Von Thorsten Cmiel

Die FIDE-Frauenweltmeisterschaft 2025 ist der Rückkampf zwischen der amtierenden chinesischen Weltmeisterin Ju Wenjun und als Herausforderin Tan Zhongyi, die bis Mai 2018 auch ihre Vorgängerin war. Der Wettkampf 2018 war auf zehn Partien angelegt. Das Match bei der FIDE-Frauenweltmeisterschaft 2025 wird diesmal über 12 Partien ausgetragen. Die erste Spielerin, die 6½ Punkte erzielt, wird zur Siegerin erklärt. Wie 2018 finden die Partien zunächst in Shanghai und danach in Chongqing statt. Das sind jeweils die Orte aus denen die Spielerinnen stammen und zwei Megametropolen.

Die Kontrahentinnen

Beide Spielerinnen sind Jahrgang 1991, wobei Ju seit Ende Januar bereits 34 Jahre alt ist und Tan erst einen Monat nach dem Wettkampf Geburtstag hat, taggleich zusammen mit dem amtierenden indischen Weltmeister Gukesh. Tan Zhongyi hatte 2024 ein hervorragendes Jahr, das mit einem Sieg im Kandidatinnenturnier in Toronto einen Höhepunkt hatte. Tan ist die aktuelle Nummer drei der Frauenweltrangliste nach Elozahlen. Vor ihr liegen nur die drei Jahre jüngere Chinesin Hou Yifan, die nicht mehr im Frauenschach antritt und ihre Gegnerin in diesem Wettkampf Yu Wenjun. Yu gewann 2024 zudem die Blitzweltmeisterschaft in New York.

Der Modus

Die Zeitkontrolle für jede Partie beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, gefolgt von 30 Minuten für den Rest der Partie, mit einer Erhöhung von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug. Steht es nach sämtlichen zwölf Partien unentschieden, wird der Sieger durch einen Tiebreak ermittelt. Die Tiebreak-Regeln sehen zunächst Schnell- und, falls erforderlich, Blitzpartien vor.

1. Partie Remis zum Auftakt

Bei dem Weltmeisterschaftskampf zwischen Gukesh und Ding Liren begann der Wettkampf in Singapur mit einem Sieg des damaligen Titelverteidigers. Das war bei den Frauen fünf Monate später anders. Die erste Partie verlief recht ereignislos. Auch wenn die Eröffnung für Außenstehende durchaus überraschend auf das Brett kam, zeigten beide Spielerinnen sich zu Beginn keineswegs überrascht.


Shanghai

Der erste Spielort ist für sechs Partien ist Shanghai, eine größten Millionenstädte der Welt, die eine Finanz- und Geschäfts-Metropole ist. Shanghai liegt an der Mündung des längsten chinesischen Flusses, Yangtsekiang, der fast 6400 Kilometer lang und damit die Nummer drei weltweit ist. Zu Shanghai gehört auch der größte Containerhafen der Welt.

2. Partie Schwächen im Turmendspiel

Tan erarbeitete sich früh einen Zeitvorteil von etwa dreißig Minuten und verteidigte diesen. Auf dem Brett war wenig los und beide Spielerinnen tauschten fleißig Material ab. Insbesondere Turmendspiele haben die Tendenz oft Remis zu enden. Statt sich aktiv aufzustellen wählte Ju Wenjun im 38. Zug eine passive Aufstellung und im Kontrollzug – wieder einmal – konnte sie sich nicht aufraffen, einen Bauern für Turmaktivität zu opfern und dürfte es sofort bereut haben.


Nach jeweils zwei Runden bekommen die Spielerinnen einen Ruhetag. Ju Wenjun hat also die Möglichkeit sich mit ihrem Team auf die neue Situation einzustellen. Sie muss jetzt einer Führung ihrer Gegnerin hinterherlaufen. Im Mai 2018 gewann Ju Wenjun die zweite und dritte Partie. Die erste Partie war ebenfalls Remis ausgegangen.


Fotos: Anna Shtourman (FIDE Chess)

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