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HomeFrauen-WM 2027Frauen Grand PrixKataryna Lagno nervenstark im Chaos

Kataryna Lagno nervenstark im Chaos

Wenn man eine seltene, vielleicht nicht ganz gesunde Eröffnung spielt, dann sollte zumindest ein Zeitvorteil dabei herauskommen. Ab Zug sechs war Elisabeth Pähtz auf der Uhr hinten dran. Kein guter Bürotag für die Deutsche. Kateryna Lagno reichte eine eher durchwachsene eigene Leistung, um die Tabellenführung zu übernehmen.

Von Thorsten Cmiel

Eigentlich sollte nach dieser vierten Runde Sara Khadem – das ist die gängige Kurzform ihres Namens – mit vorne sein. Die Spanierin mit iranischen Wurzeln spielte eine Musterpartie, eigentlich. An den Brettern der indischen Frauen war erneut wenig los. Für ausgiebige Unterhaltung der Zuschauer sorgte die Partie von Kateryna Lagno mit der deutschen Spitzenspielerin. Elisabeth Pähtz wählte in der Eröffnung Schleichpfade und landete früh in einer schwierigen Stellung. In der Phase des Gemetzels verloren beide Spielerinnen zeitweise den Überblick. Am Ende gewann gerechterweise die Coolere, die während der gesamten Partie immer etwas besser bis auf Gewinn stand und außer einem schnelleren Gewinn wenig ausließ.

Es gibt immer eine Partie, die lange dauert in Monaco. Die längste Partie der Runde spielten die Russin Gorychkina und die Chinesin Tan Zhongyi. Für Zuschauer freilich waren 93 Züge ohne Ungenauigkeiten keine Freude. Die Russin Goryachkina versuchte lange Zeit gegen die Russische Verteidigung der chinesischen WM-Herausforderin Wasser aus dem Stein zu drücken. Aleksandra hatte immerhin leichte Vorteile in der B-Note, aber Zählbares brachte sie letztlich nicht zustande.


Kateryna Lagno – Elisabeth Pähtz 1 – 0

Bevor man sich über manche Eröffnungswahl wundert, sollte man die bisherigen Erfahrungen der Spielerinnen untereinander prüfen. Katerina Lagno ist eine Art Angstgegnerin für Elisabeth. Zwar waren die meisten Begegnungen der beiden Spielerinnen Blitzpartien, aber von insgesamt laut Datenbank 42 Partien gegeneinander konnte die Russin bisher 18 Partien gewinnen und musste nur sechsmal hinter sich greifen. Besonders mit Schwarz liegt Lagno klar vorn. Zudem sollte man über die 35 jährige Russin mit ukrainischen Wurzeln wissen: Lagno war dreimal Blitzweltmeisterin (2010 für die Ukraine, 2018 und 2019) und einmal Schnellschachweltmeisterin (2014). Sie ist mit dem ebenfalls russischen Schachgroßmeister und langjährigem Weltklassespieler Alexander Grishuk verheiratet und hat vier Kinder. Sie gehört trotz der Großfamilie zu den stärksten Spielerinnen der Welt.




Sara Khadem – B. Muntuguul 0.5 – 0.5

Sara spielte eine tolle Positionspartie bis zu einem bestimmten Moment und der ist im nächsten Diagramm zu sehen. Weiß hat sich offensichtlich klaren Stellungsvorteil erwirtschaftet.


Der beste Zug ist hier die Dame nach d4 zu ziehen. Nach Tausch der Damen geht schnell der Bauer auf d5 verloren, da Schwarz die Deckung des c-Bauern mit seinen zwei passiven Türmen aufrecht erhalten muss bleibt Weiß sogar Zeit seine Königsstellung vorher zu verbessern. Sara zog ihre Dame nach d2, was gut, aber nicht ganz so zwingend war. Danach gab es noch einige Chancen, aber nach zwei weiteren ungenauen Zügen verlor die Spanierin schon ihren zweiten unnötigen halben Punkt.


Tabelle nach vier von neun Runden. Erstellt mit Chessbase.

Fotos: Niki Riga für FIDE Chess.

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