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Titelfoto: John Brezina.

Die Engländer um John Nunn, der die letzte Runde aussetzte, gewannen souverän die Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft bei den älteren Senioren. Auf den Plätzen landeten mit der Lasker Schachstiftung und Saxonia zwei private deutsche Teams. Bei den jüngeren Senioren ging es knapper zu. Letztlich entschied der erneute Sieg der Vereinigten Staaten gegen die Koblenzer das Rennen. Auf den Plätzen folgten punktgleich Italien und einen Zähler zurück das starke Team aus Kazachstan.

Von Thorsten Cmiel

Senioren 65 +

Der Lasker Schachstiftung war gegen Ende etwas die Puste ausgegangen und es zeigte sich, dass ein Team bei dem Teamformat vermutlich besser mit fünf Spielern antreten sollte. Letztlich sicherten die vier Siege von Rainer Knaak in Serie den zweiten Platz. Über den etwas glücklichen Ausgang seiner Partie in der achten Runde gegen Horacio Garcia Palermo finden sich Hinweise in dem letzten Bericht.

Die Sachsen hatten einen mäßigen Start mit zwei frühen Niederlagen. Der Vorteil dieses Turniergambits war allerdings, dass das Team nach fünf Siegen in Folge plötzlich am Spitzenbrett antreten durfte. Die Engländer verzichteten auf ihr Spitzenbrett in der letzten Runde und das war ein frühes Zeichen, dass sie mit einem Unentschieden zufrieden sein würden. Nachdem Bodo Schmidt eher mäßig stand fanden die Teams irgendwie zusammen und der Kampf endete früh friedlich. Es wurde dann noch etwas gezittert bei den Sachsen, da Israel zu einem Kantersieg ausholte und letztlich das 3.5 zu 0.5 wegen eines fehlenden halben Brettpunktes für die Israelis nicht reichte.

Die deutschen Teams (65+)

Als erste Feinwertung zählten in Prag die Brettpunkte. TB4 und TB5 hier zeigen die Stärke der Gegnerschaft und wären vermutlich das fairere Entscheidungskriterium.

Quelle: Chess Results.

Senioren 50+

USA – Confluentia 2.5 – 1.5

Nach zwei Stunden standen die Karnevalisten gut und eine Überraschung war denkbar, da der Internationale Meister Georg Seul gegen den US-Großmeister Gregory Kaidanov früh klar besser stand. Dann gewannen Jaan Ehlvest gehen Klaus Bischoff und Alexander Shabalov gegen Klaus Jürgen Schulz doch recht deutlich. Die Partie von Volker Wolf endete nach ausgeglichenem Verlauf unentschieden. Am Ende ging der Kampf mit 2.5 zu 1.5 verloren, aber die Koblenzer verabschiedeten sich dennoch mit einer beachtlichen Gesamtleistung aus dem Turnier. Für die US-Amerikaner war es der dritte Teamerfolg in Folge.



Italien – Ungarn 2.5 – 1.5

Der italienische Sieg wirkte sicher. Für die Italiener gewann erstmals deren Spitzenspieler Alberto David eine Partie. David hatte bis dahin sieben Remis gespielt. In der Partie am dritten Brett stand Fabrizio Bellia klar besser, wollte aber einer dreimaligen Stellungswiederholung nicht ausweichen. Für mehr als den zweiten Platz im Gesamtklassement würde es nach dem Sieg der Vereinigten Staaten ohnehin nicht reichen, da diese nach der achten Runde einen Brettpunkt Vorsprung hatten.


England 1 – Kazachstan 2 – 2

Die Entscheidung über Gold und Bronze fiel in diesem dramatischen Kampf. Die Kazachen hatten die meisten Brettpunkte der drei Mannschaften mit 13 Mannschaftspunkten vor der letzten Runde (USA, Italien) gesammelt. Sollte Kazachstan den eigenen Kampf gewinnen, dann würde Gold nach Asien gehen. Es kam anders, aber dramatisch und spannend war es in jedem Fall. Zunächst gewann Michael Adams seine Weißpartie recht früh und überzeugend. Adams Gegner Murtas Kazhgaleyev hatte in sieben Partien bis dahin vier gewonnen und drei Remis zugelassen. Der Kazache lag an Brett 1 in der Einzelwertung vor Adams und kann trotz seiner Niederlage in der letzten Runde zufrieden sein mit seinem Abschneiden.




Die deutschen Karnevalisten

Quelle: Chess Results.

Bei den Frauen in der Gruppe 50+ gewannen die Frauen aus Tschechien vor China und den US-Frauen. Verglichen mit den Mannschafts-Weltmeisterschaften waren diesmal stärkere Teams bei den jüngeren Frauen am Start. Georgien fehlte allerdings. Bei den älteren Frauen spielten nur Lettland und Tschechien mit.

Aus deutscher Sicht herausragend waren die besten Ergebnisse von Rainer Knaak und Artur Jussupow (Foto) , die jeweils den ersten Brettpreis abräumten. Beide spielen zwar für Deutschland und das Team Laskerstiftung genau wie Saxonia ebenfalls werden allerdings in den offiziellen Statistiken nicht in den Landesfarben geführt und scheinen sich als private Initiativen zu betrachten.

Wer sich für mehr Zahlen, Performances und Statistiken interessiert, der sei auf die umfangreichen Informationen bei Chess Results und die Homepage der Weltmeisterschaft verwiesen.

Titelfoto: John Brezina. Die Engländer um John Nunn,

Endlich wird wieder spannendes Schach im Grand Prix in Monaco gespielt. Diesmal entschieden Fehler rund um den Kontrollzug die Partien. Eine sprichwörtliche Ausnahme gab es natürlich, Alexandra Goryachkina überspielte ihre spanische Gegnerin Sara Khadem zunächst positionell und erlegte sie später taktisch. In der letzten Runde kommt es jetzt zu einem echten Showdown an der Spitze.

Von Thorsten Cmiel

Die Inderin Harika Dronavalli gewann ihre erste Partie, das verbessert die Stimmung etwas. Jetzt ist nur noch die deutsche Spielerin Elisabeth Pähtz ohne vollen Punktgewinn. Die zweite Inderin remisierte gegen die bisherige Spitzenreiterin Kateryna Lagno, die nach Siegen von Munguntuul und Goryachkina nun zwei punktgleiche Kontrahentinnen hat.

Tabelle erstellt von Chessbase.

Bibissara Assaubajewa beschenkt sich an ihrem 21. Geburtstag nicht selbst und verlor gegen die Chinesin Tan Zhongyi.




Fotos: Niki Riga. FIDE CHESS.


Unkommentierte Partien






Endlich wird wieder spannendes Schach im Grand

Bei den älteren Senioren scheint das Siegerteam festzustehen: England angeführt von Dr. John Nunn steht vor einem erneuten Titelgewinn. Bei den jüngeren Senioren deutet sich eine Überraschung an. Vorne liegt zurzeit Kazachstan. England mit Michael Adams kann das Turnier nicht mehr gewinnen. Italien und die USA können mit den Kazachen mithalten und haben möglicherweise sogar bessere Chancen. Es wird spannend.

Von Thorsten Cmiel

Der Aufreger des Tages war sicherlich die freche Eröffnung der Frauengroßmeisterin Anjelina Belakovskaia, die für die US-Frauen am Start ist. Sie wählte gegen den bekannten Autor und Verfasser von dutzenden Schachbüchern – vor allem Mittelspiel- und Endspielbücher – Jacob Aagaard die Basman-Verteidigung. Michael Basman (1946 – 1922) hatte diese Eröffnung (1.e4 g5) vor allem bei der britischen Meisterschaft 1980 eingeführt. Basman verfasste zahlreiche Hefte mit seinen Partien und Eröffnungsideen, war also wie Aagaard ebenfalls Autor. In der Partie in Prag hatte Aagaard früh den logischen Vorteil, verlor dann irgendwann im Mittelspiel die Kontrolle. Im späterem Endspiel war die Stellung dann lange Zeit ausgeglichen bis zu dem folgenden Moment.

Schwarz muss in jedem Fall hinter dem gegnerischen f-Bauern bleiben und kann sogar den g4-Bauern mit Schach abgeben. Danach wird der schwarze h-Bauer zu einer Waffe und garantiert das Remis. Die US-Amerikanerin hatte noch zwei Minuten auf der Uhr und griff daneben. Es handelt sich um eine unterhaltsame Partie. Niemand braucht Freestyle – Fischerschach – , wenn man auch einfach wie Michael Basman spielen kann. Man muss es nur wollen und sich trauen.


Michael Basman. Foto: David Llada

Senioren 50+

Die Karnevalisten aus Koblenz spielen in der letzten Runde gegen die Vereinigten Staaten und könnten sogar noch eine Medaille gewinnen, dafür muss das Team Confluentia allerdings die favorisierten US-Amerikaner schlagen. Die Begegnung der beiden Top-Teams USA und England fand einen Sieger als der englische Top-Scorer Mark Hebden (6 aus 7) gegen Igor Novikov seine erste Niederlage kassierte. Da Kazachstan gegen die Engländer ran muss, könnte am Ende das starke italienische Team profitieren.


Senioren 65+

Zwei deutsche Teams (Lasker und Saxonia) sind momentan auf den Plätzen und könnten morgen einen Platz auf dem Podium erobern. Das Team der Lasker Schachstiftung hatte in der achten Runde ordentlich Glück gehabt. Eigentlich sah es gegen Italien nach einer Niederlage aus, nachdem Gerhard Köhler relativ früh verloren stand. Artur Jussupow hatte bereits Remis gespielt und Jacob Meister stand auch längere Zeit eher schlecht. Dann passierte Dramatisches am Spitzenbrett. Rainer Knaak stand lange Zeit im Mittelspiel gegen Garcia Palermo ebenfalls deutlich schlechter. In der folgenden Stellung kam es dann zu einem dramatischen Fehler nach 37 Sekunden bei über 20 Minuten Restbedenkzeit.


Schwarz kann Schachgebote mit seinem Turm geben und die Partie sollte in Kürze mit Remis enden. Dann wären in der Konsequenz drei Teams jetzt punktgleich auf dem geteilten zweiten Platz gewesen. Garcia Palermo zog aber seinen a-Bauern ein Feld vor und stand nach der Antwort von Rainer Knaak auf Verlust, da der schwarze König plötzlich in Schwierigkeiten steckte.


Tabellen und Paarungen von Chess-Results.

Offizielle Homepage

Bei den älteren Senioren scheint das Siegerteam

Einige Spielerinnen wirken kraftlos nach sieben Runden Schach in Monaco. Zwei Spielerinnen fanden früh einen Weg zum Remis via dreimaliger Stellungswiederholung. Andere kämpften vorbildlicher bis zum letzten Zug.

von Thorsten Cmiel

Die deutsche Elisabeth Pähtz versuchte gar nicht erst mit Weiß auf Gewinn zu spielen und traf mit der Russin Goryachkina, die in den letzten zwei Runden noch zwei vergleichsweise einfache Gegnerinnen zu haben glaubt (Khadem und Munguntuul), auf eine Gegnerin ohne eigene Ambitionen an diesem Tag. Harika Dronavalli versucht nach ihrem Katastrophenstart weiter ihr Spiel zu konsolidieren und hat Erfolg damit. In den anderen drei Partien war zumindest zeitweise etwas los.

Tan Zhongyi – Kateryna Lagno 0.5 – 0.5

Diese Partie war nicht nur lang, sondern komplett ausgekämpft. Es gab einen einzigen Moment in dieser Partie in dem Lagno ein Missgeschick unterlief, aber die Chinesin verpasste ihre kurze Chance bereits mit dem nächsten Zug. Insgesamt war es eine hervorragende Leistung beider Spielerinnen, die am Ende ein Race ihrer Bauern inszenierten und das resultierende Damenendspiel auskämpften.


Ungleiche Läufer auf dem Brett und die Schwarzspielerin kann einen Bauern auf g5 schlagen. Aber wie geht es weiter, wenn Weiß danach die Bauern am Damenflügel auf den weißen Feldern fixiert? Wie sollte Schwarz hier fortsetzen?


Die Stellung nach 107 Zügen stammt ebenfalls aus der Partie von Tan Zhongyi und Katerina Lagno. Hier fand Schwarz das stilvolle Schachgebot mit der Dame auf e3. Schlägt Weiß die Dame, entsteht ein Patt auf dem Brett.

Koneru Humpy – Sara Khadem 1 – 0

Die Partie liefert charttechnisch eine Art Haifischmuster. Das bedeutet, dass beide Spielerinnen öfter daneben griffen. In dem Fall war es das bei Sara zuletzt etablierte Muster, aber anders als zu Beginn des Turniers befindet sich die Spanierin zunehmend auf der prekären Seite der Ausgleichslinie.


Das ist die Schlussstellung aus der Partie von Koneru Humpy und Sara Khadem. Hier gab die Spanierin laut Übertragung auf, dabei hatte ihre Gegnerin mit ihrem letzten Zug ein halben Punkt verschenkt. Die Aufgabenverteilung sollte klar sein: Der weiße König soll den Bauern e5 decken und der Turm bekommt wertvollere Aufgaben übertragen. Schwarz kann in der Stellung den eigenen König nach d5 ziehen und damit eine Festung errichten. Das muss man nicht unbedingt kennen, aber heutzutage werden viele deutlich klarere Verluststellungen weiter gespielt. Ein unrühmliches Ende einer typischen Fahrstuhlpartie beider Spielerinnen wie sie jedem Schachspieler von Zeit zu Zeit unterkommen.

Alexandra Kosteniuk – Bibissara Assaubayeva 0.5 – 0.5

Die Turnierseniorin Alexandra Kosten fällt durch ihren Kampfgeist auf. Sie hatte in dieser Partie durchaus Chancen. Die erste Chance ergab sich nach der Eröffnung ihrer Gegnerin.


Die Kazachin Bibissara Assaubaeva hatte auf e4 ein unechtes Figurenopfer – unecht weil sie das Material sofort zurück bekommt – gebracht. Jetzt stand sie vor der Frage, wie sie weiter fortsetzen sollte. Wir machen aus dieser Situation eine Fifty-Fifty-Aufgabe. Schwarz kann entweder seinen Turm nach e8 ziehen oder zunächst ihren Läufer mit Tempo nach f5 entwickeln. Nur einer der beiden Züge ist richtig. Bibissara spielte in der Partie den anderen.

Zwei Runden vor Schluss haben noch vier Spielerinnen realistische Chancen auf den Turniersieg. Das Turnier lief nicht sonderlich glücklich für die bisher im Grand Prix führende Kazachin Assaubaeva. Sie wird sich wohl einen anderen Qualifikationsweg suchen müssen, um einen Platz im Turnier der Kandidatinnen 2026 zu erreichen.

Tabelle: Chessbase.

Fotos: Niki Riga. FIDE CHESS.


Unkommentierte Partien







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Einige Spielerinnen wirken kraftlos nach sieben Runden

Von Thorsten Cmiel

Die Idee der Lasker Puzzles ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Aufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.


1. Aufgabe: Kann Weiß am Zuge gewinnen?

Es beginnt mit dem Einschlag auf h7, geht weiter mit Schachgeboten durch den Turm (h3-h8-f8) und endet mit dem Matt durch den Bauernzug d5-d6.


2. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Kann Schwarz sich noch irgendwie halten?

Schwarz setzt Matt. Es beginnt mit dem Königszug nach g1. Nach dem Läuferschach auf e3 folgt einfach der Zug des Königs in die Ecke (h1).


3. Aufgabe: Weiß ist am Zuge. Wie ist die Stellung zu bewerten?


4. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Was soll er tun?

Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.


Von Thorsten Cmiel Die Idee der Lasker Puzzles

Einige Spielerinnen nutzten den Ruhetag für einen Kasinobesuch. Am Tag drauf gab es zwei entschiedene Partien und eigentlich hätten es drei sein müssen. Die Russin Aleksandra Goryachkina ist jetzt wieder dran an der Spitzenreiterin Kateryna Lagno gegen die sie in der ersten Runde verloren hatte. Die spielte gegen die Ex-Russin Alexandra Kosteniuk ein kräfteschonendes Remis.

Von Thorsten Cmiel

Monte Carlo ist ein Stadtbezirk in Monaco. Bekannt ist vor allem die gleichnamige Spielbank, die seit 1863 existiert. Inzwischen gibt es zwei Kasinos, das Casino Café de Paris und das Casino de Monte-Carlo sowie mehrere Luxushotels. Dazu gehört das Hôtel Hermitage Monte-Carlo, dort hatte im Salon Excelsior die Auftaktveranstaltung mit Ehrengästen stattgefunden. Die Fotografin der FIDE, Niki Riga, fand Utensilien von einem besonderen Schachfan, den man nicht in einem Kasino vermuten würde.

Besucherseite Casinos

Hotels Société des Bains de Mer.

Bibissara Assaubayeva – Batkhuyag Munguntuul 0.5 – 0.5


Zuletzt hatte Schwarz kurz rochiert. Bis zum Zug davor gab es eine Partie aus Kazachstan mit dieser Variante aus der Taimanov-Variante. Wie sollte Weiß in dieser Stellung in der Partie Bibissara Assaubaeva – Batkhuyag Munguntuul fortsetzen? Und wie ist die Stellung danach objektiv einzuschätzen?

Sara Khadem – Tan Zhongyi 0 – 1


Schwarz ist zufriedenstellend aus der Eröffnung gekommen und hat bereits etwas Raumvorteil erzielt und als weiteren dynamischen Aktivposten das Läuferpaar. Wie sollte die Schwarzspielerin hier weiter fortsetzen?


In dieser Stellung zog die Chinesin Tan Zhongyi ihren Läufer nach g4. Ist das ein guter Zug? Falls nein, warum? Gibt es einen besseren Zug?


Die Chinesin Tan hatte bis hierhin eine hervorragende Partie gespielt und die meiste Zeit die besseren Chancen gehabt. Immer wenn sie einem Gewinn besonders nahe kam, ließ sie etwas nach. So auch hier. Bei ihrer Gegnerin lief die Partie fast spiegelbildlich, immer wenn sie den Ausgleich erreicht hatte, gab sie ihrer Gegnerin neue Chancen. In jedem Fall war die Partie für beide Spielerinnen sicher sehr aufreibend verlaufen. Wohin sollte die Chinesin hier ihre angegriffene Dame ziehen?

Aleksandra Goryachkina – Koneru Humpy 1 – 0


Ein Doppelturmendspiel. Weiß hat etwas Raumvorteil, den deutlich agileren König und die Kontrolle über die h-Linie. Das sollte für einigen Vorteil gut sein, aber wie groß ist der Vorteil eigentlich? Wie kann Weiß seine Stellung am besten verstärken?

Fotos: Niki Riga (FIDE CHESS)

Tabelle erstellt von Chessbase.


Unkommentierte Partien







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Einige Spielerinnen nutzten den Ruhetag für einen

Foto: Peter Kranzl

Bei den Senioren-Mannschaftsweltmeisterschaften in Prag sind viele Legenden am Start, Ex-Weltmeister und manche bärenstarke weniger bekannte Topspieler. Da gehen spannende und interessante Partien unter. Einige Beispiele mit englischer Beteiligung.

Von Thorsten Cmiel

Wir betrachten einige entscheidende Momente aus Partien in Prag. Wie es ausging und was richtig im Zweifel die jeweils richtige Entscheidung war, kann in einem späteren Beitrag auf dieser Website nachgelesen werden.


Wie sollte Schwarz auf die Mattdrohung am besten reagieren? Diese Stellung stammt aus der Partie des Internationalen Meisters Peter G. Large, der für England bei den älteren Senioren am Start ist. Diese Partie entschied den Spitzenkampf von England und Israel in der sechsten Runde. Large ist bis hierhin einer der Topscorer der Engländer mit 5.5 aus 6.


Schwarz hat zuletzt seine Dame von f7 nach e7 gezogen. Die Frage ist jetzt, ob Weiß die Damen tauschen sollte, schließlich gewinnt er anschließend den Bauern b7 mit Schachgebot. In der Partie der beiden Großmeister Peter Wells und Zoltan Varga entschied sich der englische GM falsch. Aber was war richtig?


In dieser Stellung war Weiß am Zuge. Auch diese Partie stammt aus der dritten Runde bei den Jungsenioren und dem Wettkampf zwischen Ungarn und England. Mit Weiß spielte der ungarische Internationale Meister Laszlo Krizsany (1971) und die schwarzen Steine führt der englische Großmeister Mark Hebden (1958). Hebden könnte auch bei den älteren Senioren mitspielen.


Diese Stellung stammt aus einer Partie von Großmeister Jacob Aagaard (1973), der für die Dänen bei den jüngeren Senioren spielt. Aagaard (Foto) ist einer der erfolgreichsten Schachbuchautoren und seit einigen Monaten Großverleger. Er findet trotzdem Zeit sich bei einem Seniorenturnier mit anderen Spielern zu messen. Michael Adams (1971) ist natürlich eine andere Klasse und so kam es wie es kommen musste. Aber es war knapp, da auch Adams zuvor nicht optimal gespielt hatte. Wie sollte Weiß hier noch Widerstand leisten?


Die dritte Partie aus dem Wettkampf der Engländer gegen die Ungarn aus der dritten Runde. Mit Weiß spielt hier Großmeister Atilla Czebe (1975) gegen Stuart Conquest (1967), der lange das inzwischen nicht mehr stattfindende Januar-Turnier in Gibraltar organisiert hat. Hier ist der Engländer am Zuge und spielte wie weiter?


Foto: Peter Kranzl Bei den Senioren-Mannschaftsweltmeisterschaften in Prag

Von Thorsten Cmiel

Die Idee der Lasker Puzzles ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Aufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.


1. Aufgabe: Kann Weiß am Zuge gewinnen?

Kann Weiß seinen Angriff verstärken? Keine Idee? Come on.


2. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Kann Schwarz sich noch irgendwie halten?

Manchmal muss man aufgeben und manchmal hat man Glück. Was kann Schwarz noch versuchen?


3. Aufgabe: Weiß ist am Zuge. Wie ist die Stellung zu bewerten?

In dieser Stellung zog der 16-jährige Robert James Fischer 55.c4-c5. War das ein guter Zug oder war es eine Schnapsidee?


4. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Was soll er tun?

Weiß droht Matt. Kann Schwarz sich noch irgendwie verteidigen? Die Stellung stammt aus einer Partie der Großmeister Svechnikov und Adorjan und wurde 1983 in Sarajevo gespielt.

Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.


Von Thorsten Cmiel Die Idee der Lasker Puzzles

Die Inderin Harika Dronavalli (34) hat ihr Ergebnis nach den zwei Auftaktniederlagen konsolidiert. Wie das Titelbild zeigt, gibt es offenbar kein Verbot für Jeansjacken. Die Aufregung aus New York scheint das überschaubare Turnier in Monaco also nicht ergriffen zu haben. Harmonisch ging es auch in der fünften Runde zu. Fünf Remispartien waren die Ausbeute. Für einige war mehr drin.

Von Thorsten Cmiel

Nach fünf von neun Runden steht jetzt ein Ruhetag an. Die drei Favoritinnen Assaubayeva (KAZ), Goryachkina (FID) und Tan Zhongyi (CHN) liegen bislang etwas zurück. Für die Kazachin ist Monaco die letzte Chance sich über den Frauen Grand Prix für das nächste Kandidatinnenturnier zu qualifizieren, da sie bereits ihr drittes Turnier spielt.

Tabelle: Chessbase.


Elisabeth Pähtz – Bibissara Assaubayeva 0.5 – 0.5


Diese Stellung nach neun Zügen dürfte das Ende der Vorbereitung beider Spielerinnen markieren. Bibissara hatte zunächst einen flexiblen sizilianischen Aufbau gewählt bei dem der Springer auf c6 – im Zug zuvor – nicht unbedingt hinein passt. Elisabeth entschied sich für eine sofortige Attacke gegen das schwarze kleine Zentrum. Die Kazachin ist also früh mit einem Angriff ihrer Gegnerin konfrontiert. Die Frage ist, wie soll sie hier reagieren?


Harika Dronavalli – Aleksandra Goryachkina 0.5 – 0.5


Harika steht hier vor ihrem 28. Zug. Der schwarze Springer ist dem gegnerischen Läufer vorzuziehen und sollte der schwarze Springer nach c5 gelangen, sieht es positionell schlecht aus für Weiß. Wie sollte sie am besten fortsetzen?

Tan Zhongyi – Koneru Humpy 0.5 – 0.5


Bemerkenswerterweise steht der weiße König nach der Attacke mit dem f-Bauern freier als der seines Gegners. Hier ist Schwarz am Zuge und sollte wie fortsetzen?

Fotos: Niki Riga für (FIDE CHESS).







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Die Inderin Harika Dronavalli (34) hat ihr

Vincent Keymer gewann in Weissenhaus im Lotterieschach. Kurz vor seinem nächsten Turnier in Prag stand jetzt ein Bundesligawochenende an. Sein Gegner ist die aktuelle deutsche Nummer Zwei. Es wurde einseitig. Die Eröffnung spielte eine Rolle, aber vor allem ging es um einen fehlenden prophylaktischen Zug. Eigentlich Vincent’s Stärke.

Von Thorsten Cmiel

Die Eröffnungsvorbereitung ist wichtig für Profispieler. Das meiste passiert heute mit dem Bedienen von Computertasten. Aber in jeder Partie ist die Vorbereitung irgendwann zu Ende und dann sind die Spieler auf sich selbst gestellt. So auch hier in dieser Bundesligapartie, wobei der Hamburger vermutlich länger ihm bekannte Muster verfolgen konnte. Die Partie wurde allerdings nicht dadurch, sondern durch ein grobes Versehen entschieden. Vincent verpasste das Einbauen eines prophylaktischen Zuges, verlor einen Bauern vor seinem König und wurde einfach weggehauen. Die Stellung war so schlecht, dass es Vincent nicht einmal gelang mehr Widerstand aufzubauen, im Gegenteil.


Die Fotos sind im Januar bei den Tata Steel Turnieren in Wijk aan Zee entstanden. Vincent spielte im Master und Frederik im Challengers. Beide Spieler verloren Ratingpunkte dort. Mehr großartige Fotos von Dariusz Gorzinski können hier angesehen werden.


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Vincent Keymer gewann in Weissenhaus im Lotterieschach.