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Wenn man eine seltene, vielleicht nicht ganz gesunde Eröffnung spielt, dann sollte zumindest ein Zeitvorteil dabei herauskommen. Ab Zug sechs war Elisabeth Pähtz auf der Uhr hinten dran. Kein guter Bürotag für die Deutsche. Kateryna Lagno reichte eine eher durchwachsene eigene Leistung, um die Tabellenführung zu übernehmen.

Von Thorsten Cmiel

Eigentlich sollte nach dieser vierten Runde Sara Khadem – das ist die gängige Kurzform ihres Namens – mit vorne sein. Die Spanierin mit iranischen Wurzeln spielte eine Musterpartie, eigentlich. An den Brettern der indischen Frauen war erneut wenig los. Für ausgiebige Unterhaltung der Zuschauer sorgte die Partie von Kateryna Lagno mit der deutschen Spitzenspielerin. Elisabeth Pähtz wählte in der Eröffnung Schleichpfade und landete früh in einer schwierigen Stellung. In der Phase des Gemetzels verloren beide Spielerinnen zeitweise den Überblick. Am Ende gewann gerechterweise die Coolere, die während der gesamten Partie immer etwas besser bis auf Gewinn stand und außer einem schnelleren Gewinn wenig ausließ.

Es gibt immer eine Partie, die lange dauert in Monaco. Die längste Partie der Runde spielten die Russin Gorychkina und die Chinesin Tan Zhongyi. Für Zuschauer freilich waren 93 Züge ohne Ungenauigkeiten keine Freude. Die Russin Goryachkina versuchte lange Zeit gegen die Russische Verteidigung der chinesischen WM-Herausforderin Wasser aus dem Stein zu drücken. Aleksandra hatte immerhin leichte Vorteile in der B-Note, aber Zählbares brachte sie letztlich nicht zustande.


Kateryna Lagno – Elisabeth Pähtz 1 – 0

Bevor man sich über manche Eröffnungswahl wundert, sollte man die bisherigen Erfahrungen der Spielerinnen untereinander prüfen. Katerina Lagno ist eine Art Angstgegnerin für Elisabeth. Zwar waren die meisten Begegnungen der beiden Spielerinnen Blitzpartien, aber von insgesamt laut Datenbank 42 Partien gegeneinander konnte die Russin bisher 18 Partien gewinnen und musste nur sechsmal hinter sich greifen. Besonders mit Schwarz liegt Lagno klar vorn. Zudem sollte man über die 35 jährige Russin mit ukrainischen Wurzeln wissen: Lagno war dreimal Blitzweltmeisterin (2010 für die Ukraine, 2018 und 2019) und einmal Schnellschachweltmeisterin (2014). Sie ist mit dem ebenfalls russischen Schachgroßmeister und langjährigem Weltklassespieler Alexander Grishuk verheiratet und hat vier Kinder. Sie gehört trotz der Großfamilie zu den stärksten Spielerinnen der Welt.




Sara Khadem – B. Muntuguul 0.5 – 0.5

Sara spielte eine tolle Positionspartie bis zu einem bestimmten Moment und der ist im nächsten Diagramm zu sehen. Weiß hat sich offensichtlich klaren Stellungsvorteil erwirtschaftet.


Der beste Zug ist hier die Dame nach d4 zu ziehen. Nach Tausch der Damen geht schnell der Bauer auf d5 verloren, da Schwarz die Deckung des c-Bauern mit seinen zwei passiven Türmen aufrecht erhalten muss bleibt Weiß sogar Zeit seine Königsstellung vorher zu verbessern. Sara zog ihre Dame nach d2, was gut, aber nicht ganz so zwingend war. Danach gab es noch einige Chancen, aber nach zwei weiteren ungenauen Zügen verlor die Spanierin schon ihren zweiten unnötigen halben Punkt.


Tabelle nach vier von neun Runden. Erstellt mit Chessbase.

Fotos: Niki Riga für FIDE Chess.

Eventhomepage.


Unkommentierte Partien






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Wenn man eine seltene, vielleicht nicht ganz

Man muss nicht lange diskutieren. Die italienische Küche ist Weltspitze. Einfache Gerichte sind die besten und die mediterrane Küche ist zudem gesund. Im Fußball haben die Italiener bisher mehr Titel gesammelt als die Engländer. Im Schach immerhin können die Engländer mithalten und liegen meist sogar vorne. Diesmal geht es Unentschieden aus, altersklassenübergreifend.

Von Thorsten Cmiel

Es ging schnell. Bereits in der vierten Runde spielen bei der Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft die Favoritenteams gegeneinander. Der Zufall wollte es, dass Italien und England sowohl bei den älteren als auch bei den jüngeren Senioren verlustpunktfrei gegeneinander antreten durften.

Top-Paarungen und Ergebnisse Jungsenioren (50+)

Die Entscheidung bei den jüngeren Senioren fiel früh. Der italienische Internationale Meister Carlo D’Amore gewann gegen John Emms in einer überzeugenden Partie, die schließlich in einem gewonnenen Turmendspiel mündete.


Die größte deutsche Hoffnung bei den jungen Senioren ist Confluentia Koblenz und die konnten diesmal einen klaren Sieg einfahren (3-1) und sind wieder dran. Klaus Bischoff hielt dabei ein lange Zeit und öfters komplett verlorenes Turmendspiel gegen den norwegischen Internationalen Meister Atle Gronn. Interessanterweise spielte zwei Bretter weiter Klaus-Jürgen Schulz ein ähnliches Turmendspiel und zeigte wie man mit einem entfernten Mehrbauern und einem Turm hinter dem eigenen Freibauern gewinnt.


Top-Paarungen und Ergebnisse Senioren (65+)

Beim Spitzenkampf zwischen Italien und England bei den älteren Senioren wurden früh die Weichen gestellt, nachdem dem italienischen Großmeister ein grobes Versehen unterlief.


Screenshots von LiChess.

Partien 50+ zum Download bei Chess-Results.

Partien 65+ zum Download bei Chess-Results.

Das Titelfoto zeigt ein Risotto Milanese. Man benötigt dafür guten Reis, Safran, Zwiebeln, einen Brühwürfel, Wasser und etwas Zeit. (privat: TC)

Man muss nicht lange diskutieren. Die italienische

Von Thorsten Cmiel

Die Idee der Lasker Puzzles ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Aufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.


1. Aufgabe: Kann Weiß am Zuge gewinnen?


2. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Was ist das richtige Ergebnis?


3. Aufgabe: Weiß ist am Zuge. Kann er sich noch verteidigen?

Der Lösungszug ist das Damenschach auf d5. Entweder wird das Feld d5 verstellt (vom Läufer) oder Weiß gewinnt ein wichtiges Tempo und gibt Matt. Der Rest ist einfach.


4. Aufgabe: Schwarz ist am Zuge. Was soll er tun?

Der Lösungszug ist eine Ablenkung, um etwas zu gewinnen. Das Turmschach auf h1 legt das Feld h2 für die schwarze Dame frei, die im nächsten Zug dort mit Matt landet.

Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.


Von Thorsten Cmiel Die Idee der Lasker Puzzles

Die dritte Runde brachte zwei entschiedene Partien. Alexandra Kosteniuk und Aleksandra Goryachkina gewannen ihre Partien und konnten ihre Startniederlagen neutralisieren.

Von Thorsten Cmiel

Alexander oder Alexandra sind Namen mit slavischem Ursprung und gehen zurück auf Alexander den Großen Griechen, ein Begriff, der heutzutage in der Schachwelt anderweitig besetzt ist. In den Datenbanken werden die Vornamen der beiden Spielerinnen etwas anders geschrieben, aber der Ursprung bleibt erhalten und bedeutet so viel wie Verteidiger des Imperiums. Bezogen auf die Partien der dritten Runde waren diese weniger Verteidigungsleistungen als Ausdruck von Beharrlichkeit. Sasha ist eine gängige Verniedlichungsform des Namens und wir häufig als Rufname verwendet.


Bibisara Assaubayeva – Aleksandra Goryachkina 0 – 1

Beide Spielerinnen sind im Grand Prix gut positioniert weshalb der direkte Vergleich eine besondere Bedeutung hat, schließlich kann man der Kontrahentin wichtige Punkte im Kampf um einen von zwei Qualifikationsplätzen streitig machen. Es entspann sich ein hochkomplexes Spiel bei dem die ältere Spielerin sich letztlich durchsetzen konnte.


Nach 56 Zügen ist diese scheinbar weitgehend verbarrikadierte Stellung entstanden. Beide Spielerinnen haben ihre Trümpfe. Weiß hat Türme, welche den Bauern auf b7 attackieren. Dafür steht der schwarze Turm auf a5 frei herum und kann in Zukunft andere Aufgaben erfüllen. Im schwarzen Lager ist der Bauer auf d4 eine potentielle Schwäche und bei Weiß ist es der h-Bauer, der dauerhaft den Schutz einer Figur benötigen sollte. Während der weißfeldrige Läufer auf f1 kein attraktives Einsatzfeld hat, sollte man sich auf die Suche für den Springer auf g2 begeben. Was sollte Weiß tun?

Drei Partien gingen ohne sonderliche Höhepunkte mit Remis aus. Elisabeth Pähtz testete Sara Khadem mit einer Spanischen Abtauschvariante konnte aber keinen Vorteil erzielen. Harika Dronavalli konsolidierte ihr Ergebnis nach den zwei schmerzlichen Auftaktniederlagen gegen Katerina Lagno. Humpy Koneru konnte gegen die Mongolin Munguntuul ebenfalls in keiner Phase viel vorweisen und die Spielerinnen bogen irgendwann in ein gleichstehendes Turmendspiel ab.


Alexandra Kosteniuk – Tan Zhongyi 1 – 0

Beide Spielerinnen waren in ihrer Karriere bereits Frauenweltmeisterinnen. Die Chinesin Tan (33) überraschte ihre Gegnerin Kosteniuk (40) mit ihrer Eröffnungswahl. Kosteniuk spielte eine vor allem im Blitzen häufig anzutreffende Modeantwort. Die Spielerinnen waren früh auf sich gestellt und beide hatten zu Beginn ihre Chancen.


Kosteniuk hatte zuletzt auf e6 einen Läufer geschlagen und stand hier vor der Aufgabe zu entscheiden wie sie auf e6 zurück nehmen sollte. Es gab aber noch einen dritten Zug und der bestand im Zwischenzug mit dem Turm nach c8 und Attacke auf die gegnerische Dame. Spielt Weiß danach seine Dame nach d6, dann folgt ein erneuter Angriff mit dem Turm von c6 aus. Durch den Zwischenzug mit dem Turm nach c8 konnte Tan die Initiative erobern und sich die besseren Chancen sichern. In der Partie kollabierte ihre Stellung binnen weniger Züge.


* In einem vorherigen Bericht hatte ich Elisabeth Pähtz zur Turnierseniorin gemacht. Das war ungenau. Kosteniuk und Pähtz sind zwar beide 40 Jahre alt, aber die Schweizerin ist 1984 geboren und die Deutsche ist Jahrgang 1985.


Tabelle nach drei Runden. Women’s GP Monaco. Quelle: Chessbase.

Fotos: Niki Riga (FIDE CHESS)


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Die dritte Runde brachte zwei entschiedene Partien.

Die zweite Runde brachte nur eine entschiedene Partie: Die Spanierin Khadem gewann gegen die Inderin Harika Dronavalli, die ihre zweite Niederlage hinnehmen musste. Die Chinesin Tan Zhongyi verpasste einen vollen Punkt gegen die Mongolin Batkhuyag Munguntuul.

Von Thorsten Cmiel

Die ersten beiden Spielerinnen im Grand Prix qualifizieren sich direkt für das nächste Turnier der Kandidatinnen. Zudem gibt es einen attraktiven Preisfonds. Nach Tblissi und Shymkent folgen in den nächsten drei Monaten weitere drei Turniere auf Zypern, in Indien und in Österreich. Die Kasachin Bibisara Assaubayeva liegt zwar aussichtsreich, muss aber noch einmal ordentlich punkten, da sie ihr letztes, drittes Turnier spielt. Lei Tingjei, eine der Favoritinnen auf eine direkte Qualifikation steigt erst in Zypern ein und könnte bei gutem Abschneiden die Latte höher legen.


Der Zwischenstand im Grand Prix nach zwei Turnieren: Alle anderen Spielerinnen mit Ausnahme von Lei Tingje dürften gar keine Chance in der Gesamtwertung mehr haben.


Sara Khadem – Harika Dronavalli 1 – 0

Die Partie war lange Zeit hart umkämpft und nahm einen ausgeglichenen Spielverlauf. Entschieden wurde die Partie dann aber fast brutal durch einen groben Fehler der Inderin, den man kaum erklären kann. Harika hatte einen Zug zuvor ihre Bedenkzeit bis auf zwei Sekunden runterlaufen lassen.


Die Spanierin hatte zuletzt ihren Turm von a2 nach d2 gezogen. Sie konnte den e-Bauern mit ihrem f-Bauern decken hatte das aber unterlassen. Die Idee von Weiß ist es, dem gegnerischem König ein Annähern über die d-Linie zu erschweren. Schwarz muss jetzt einsehen, dass es keine Möglichkeit gibt Fortschritte zu erzielen. Die Inderin konnte drastische Maßnahmen ergreifen und sowohl mit dem Turm als auch mit dem Springer auf a7 schlagen, danach folgt zwar die Fesselung auf der a-Linie, aber das verbliebene Material genügt nicht zum Gewinn. Allerdings sind solche Entscheidungen zwei Züge vor der Zeitkontrolle natürlich schwierig, aber es gab keinen Grund zur Eile. Die Inderin muss den Zug ihrer Gegnerin für einen groben Fehler gehalten haben. Sie nahm den Bauern auf e5 und nach dem Schachgebot auf der Grundreihe mit dem weißen Turm gab sie auf.


Kateryna Lagno – Bibisara Assaubaeya 0.5 – 0.5

Kateryna Lagno hatte in Shymkent einen enttäuschenden siebten Platz belegt und muss vermutlich ihre beiden letzten Grand Prix Turniere gewinnen, um noch eine Chance zu haben. In der ersten Runde hatte sie Aleksandra Goryachkina geschlagen und hatte in der zweiten Runde gegen die Kazachin Assaubayeva eine aussichtsreiche Stellung.


Entstanden ist ein typischer Königsinder. Das weiße Spiel findet am Damenflügel statt. Schwarz steht vor dem Problem, dass Bauernzüge des Bauernduos keine wirklichen Fortschritte versprechen. Versucht Schwarz aktiv zu werden, bieten sich eher Weiß Chancen auf Angriff. Die Frage ist hier also nur wie groß der Vorteil für Kateryna Lagno bereits ist und wie sie am besten fortsetzen sollte.


Tan Zhongyi – Batkhuyag Muuntungul 0.5 – 0.5

Die Chinesin geht die Turniere sehr professionell an. Mit Remis ist sie meist zufrieden und mit Weiß versucht sie zu gewinnen. Diese Profistrategie schien lange in der zweiten Runde zu gelingen. Nach der Eröffnung stand Tan bereits frühzeitig besser, kam aber nicht wirklich voran. Ihre Gegnerin gab ihr jedoch mehrere Chancen und als Beobachter denkt man sich, dass die Partie bald entschieden sein sollte. Dann passierte ein weiterer Unfall auf dem Brett.



Tabelle erstellt mit Chessbase.

Homepage Women’s Grand Prix

Fotos: Niki Riga (FIDE Chess)


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Die zweite Runde brachte nur eine entschiedene

Am ersten Spieltag traf es die Laskerstiftung bei den älteren Senioren. In der Gruppe der jüngeren Senioren (50+) gaben jetzt die Favoriten aus den USA ebenfalls ihren ersten Punkt ab. Einen Achtungserfolg verzeichnete Manfred Glienke für ein Berliner Team. Er spielte gegen en ehemaligen Weltklassegroßmeister Dr. John Nunn Remis.

Von Thorsten Cmiel

Die Vereinigten Staaten sind einer der großen Favoriten bei den Jungsenioren, aber in der zweiten Runde mussten die US-Spieler mit dem Unentschieden letztlich sogar noch zufrieden sein. Nicht nur, dass Igor Novikov am dritten Brett seine Partie vorher klar gewonnene Stellung verlor. Auch Alexander Shabalov konnte mit seinem Remis letztlich mehr als zufrieden sein.


Obsivak – Shabalov 0.5 – 0.5


In dieser Stellung muss der Tscheche Josef Obsivak noch zwei Züge vor der Zeitkontrolle spielen. Danach sollten seine zwei Mehrbauern entscheiden. Beide Spieler haben noch anderthalb Minuten. Was würden sie hier spielen?


Glienke mit Achtungserfolg

Manfred Glienke ist Internationaler Meister und deutscher Meister von 1982. Er hielt in der zweiten Runde John Nunn auf Abstand und remisierte seine Partie. Der Engländer spielt mit Schwarz regelmäßig seine Eröffnungen und steht meist zu Beginn eher schlecht. Das Berliner Team „Schach-Club Kreuzberg“ verlor dennoch den Wettkampf.



Garcia Palermo führt das italienische Team

Der 71-jährige und in Argentinien (La Plata) geborene Großmeister Carlos Horacio Garcia Palermo spielt schon längere Zeit für Italien. In den 80ern bereiste Garcia Palermo zusammen mit dem Brasilianer Jaime Sunye Neto in Europa und holte sich seine Titel (IM 1981 und GM 1985). Sein Name deutet an, dass der gebürtige Argentinier wie viele seiner ehemaligen Landsleute italienische Wurzeln besitzt. Die Italiener gehören bei den Seniorenturnieren meist zum erweiterten Favoritenkreis und konnten bisher in beiden Altersklassen überzeugen. Garcia Palermo holte bisher zwei Siege.



In Runde 2 war Karneval bei den Koblenzern

Das deutsche Jungsenioren-Team „Confluentia“ verlor den Wettkampf nachdem bei Georg Seul ein größerer Unfall passierte. Die Schotten sind traditionell eines der gefährlichsten Underdog-Teams bei Senioren-Team-Events so auch in diesem Fall. Der Kampf ging mit 2.5 zu 1.5 verloren.


Georg Seul ist offenbar bestens vorbereitet angetreten zu dieser Partie. Weiß hat eindeutigen Vorteil erreicht. Der letzte Zug von Schwarz war der Versuch die Stellung geschlossen zu halten, indem er seinen f-Bauern von f7 nach f5 vorgezogen hatte. Wie sollte Weiß hier reagieren? Die Antwort findet sich in der folgenden ausführlichen Partieanalyse.


Paarungen Runde 3 (50+)

Paarungen Runde 3 (65+)

Die chinesischen Frauen treffen bei den jüngeren Senioren in der dritten Runde auf Island, sind also bisher mit zwei Siegen gestartet.

Fotos: Anezka Kruzikova (offizielle Website)

Am ersten Spieltag traf es die Laskerstiftung

In der ersten Runde des Frauen Grand Prix wurde bereits ordentlich gekämpft. Das wichtigste Ergebnis war sicherlich der Sieg von Kataryna Lagno gegen ihre Landsfrau und Favoritin Goryachkina. Ganz blöd lief es für Alexandra Kosteniuk.

Von Thorsten Cmiel

Kataryna Lagno – Aleksandra Goryachkina 1 – 0

Die Begegnungen der beiden russischen Spielerinnen, die unter neutraler Flagge antreten, sind meist hart umkämpft. In der ersten Runde hatten die beiden Spielerinnen noch gegeneinander remisiert. Diesmal fiel die Entscheidung in einem Doppelturmendspiel.


Weiß hat einen Bauern mehr, aber der Bauer e5 ist nicht einfach zu aktivieren. Die schwarze Figuren sind zudem besser koordiniert, aber es stellt sich die Frage, wie Schwarz hier fortsetzen sollte?

Bibisara Assaubaeva – Sarasadat Khademalsharieh 0.5 – 0.5

Die iranischstämmige Spanierin „Sara Khadem“ hatte in Tblissi kein gutes Turnier und war Letzte geworden. Ihr fehlte offensichtlich die Erfahrung beim Spiel mit den anderen Topspielerinnen. In dieser ersten Runde spielte Sara gegen die Kazachin Bibisara Assaubayeva, eine Mitfavortin, und die Spanierin hatte nach dreißig Zügen eine hervorragende Stellung.


Schwarz übt bereits mächtigen Druck auf das gegnerische Zentrum aus. Eine Möglichkeit besteht darin, auf f3 den Läufer zu geben und dann auf d4 Material einzusammeln. Ist das eine gute Idee? Wie sollte Schwarz fortsetzen?

Harika Dronavalli – Humpy Koneru 0 – 1

Das Duell zwischen den Inderinnen Harika und Humpy ist immer hart umkämpft. Keine Spielerin will es der Gegnerin zu einfach machen. Zunächst entwickelte sich die Partie recht ausgeglichen. Zur Zeitkontrolle änderte sich das erstmals. drei Züge später stand Koneru auf Gewinn, gab ihren Vorteil jedoch ab. Humpy erarbeitete sich eine erneute Gewinnstellung und patzte erneut in einem komplizierten Endspiel. Ihre dritte Chance nutzte sie dann jedoch.


Batkhujak Munguntuul – Alexandra Kosteniuk 1 – 0

Die selbsternannte Chess Queen Alexandra musste in der ersten Runde gegen die vermeintlich schwächste Teilnehmerin ran, die ihre beste Zeit als Spielerin schon längere Zeit hinter sich zu haben scheint. In Shymkent reichte es nur für den geteilten letzten Platz zusammen mit der deutschen Spielerin Elisabeth Pähtz. Aber sie konnte immerhin Katarina Lagno und der Deutschen durch Siege deren Turnier verderben.


In dieser Stellung folgte ein absurder Fehler der ehemaligen Frauenweltmeister Alexandra Kosteniuk, die inzwischen in der Schweiz lebt. Sie zog hier nach fast achtzehn Minuten Nachdenken ihre Dame nach e6 und nach dem Einschlag auf c7 und dem schwarzen Damenschach auf e3 kam vermutlich ihr Denkfehler heraus. Sollte der Springer auf d4 schlagen, nimmt Weiß eiskalt auf a8 den Turm weg und das Matt auf der achten Reihe verhindert, dass Schwarz die Dame schlagen kann. Danach war es natürlich aus. Die Mongolin gewann ohne größere Schwierigkeiten.

Elisabeth Pähtz – Tan Zhongyi 0.5 – 0.5

Die Partie verlief nicht sonderlich bemerkenswert. Es ist bekannt, dass die Chinesin mit Schwarz oft wenig ambitioniert ist und so kam es zu einem eher nichtssagenden Remis der beiden Spielerinnen.

Fotos: Niki Riga (FIDE Chess)

Partien unkommentiert







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In der ersten Runde des Frauen Grand

Titelfoto: Niki Riga. FIDE Chess.

Die Eröffnungszeremonie des dritten Turniers des FIDE Women’s Grand Prix 2024-25 fand einen Tag vor der ersten Runde im Salon Excelsior des Hotels Hermitage Monte-Carlo statt. Eine erstklassige Location. Mit dabei ist Elisabeth Pähtz, die allerdings nach ihrem Abschneiden in Shymkent nur noch geringe Chancen zur direkten Qualifikation für das Kandidatinnenturnier hat.

Der FIDE-Präsident Arkadij Dvorkovich hielt die Eröffnungsrede. Er geht etwas lädiert aus den Diskussionen der letzten Wochen und hat den Status eines „Hausmeisters“ meinte zuletzt ein deutscher Schachveranstalter aus Ostholstein, der erklärte, dass man seinen Investoren ein von Russen beherrschten Partner, die FIDE, nicht verkaufen könne. Wer mit wem nicht zusammen arbeiten will, ist allerdings strittig.

Gespielt wird ab Dienstag jeden Tag um 15 Uhr – nur die letzte Runde startet einen Stunde früher. Nach fünf Runden gibt es einen Ruhetag. Die Paarungen waren, wie bei diesen Turnieren zuletzt üblich, schon vorher ausgelost und so können sich die Spielerinnen gut vorbereiten. In der ersten Runde spielen die zwei Russinnen Goryachkina und Lagno sowie die zwei Inderinnen Koneru Humpy und Harika Dronavalli gegeneinander. Die Turnierseniorin Elisabeth Pähtz (40) muss gegen Tan ran, gegen die sie in Shymkent eine „Seeschlange“ verloren hat. Bei der Eröffnungsveranstaltung ist von Anspannung nichts zu erkennen. Die Spielerinnen und die Moderatorin wirkten gelöst.

Zwei von zwanzig Spielerinnen qualifizieren sich in den sechs Events direkt für das Kandidatinnenturnier im nächsten Jahr. Die besten Chancen haben die Russin Goryachkina und die Kazachin Assaubaeva. Die Polin Kashlinskaya war in Tblissi als Ersatzspielerin angetreten und hatte überraschend das Turnier gewonnen. Sie spielt aber kein weiteres Event mehr mit. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden von Tan Zhongyi, die in einigen Wochen in China um die Weltmeisterschaft spielt und sich bei einem Sieg nicht qualifizieren müsste.

FIDE Women’s Grand-Prix 2024 -2025

Es gibt eine Livekommentierung mit Almira Skripchenko und als Sidekick Alojzije Jankovic. Die Partien können auf den üblichen Kanälen verfolgt werden.

Fotos: Niki Riga (FIDE Chess)


Titelfoto: Niki Riga. FIDE Chess. Die Eröffnungszeremonie des

In den meisten Begegnungen der Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft setzten sich die Favoritenteams durch. Aber es gab bereits erste kleinere Überraschungen. Die deutschen Favoriten bei den älteren Senioren mussten bereits ihren ersten Mannschaftspunkt abgeben.

Von Thorsten Cmiel

Bei den älteren Senioren gab es vier Unentschieden. Jedes dieser Ergebnisse ist für sich genommen eine Überraschung, da die Auslosung nach Elozahldurchschnitten erfolgt. Das erstgesetzte Team spielt gegen die Nummer 28 und so weiter. Bei den Jungsenioren gab es keine Unentschieden. Dafür gewann aber das dritte englische Team gegen die Österreicher. Die Partien wurden allerdings nicht übertragen.

Lasker Schachstiftung gegen VýchodoČeši 2 – 2

Der Wettkampf des favorisierten deutschen Teams Lasker Schachstiftung gegen die auf dem Startplatz 28 angetretenen Team aus Tschechien lief nicht wie erwartet. Jakob Meister unterlief früh ein grober Fehler und das Team musste einem gefühlten Rückstand hinterher laufen. Artur Jussupow spielte eine klassische Eröffnung und gewann recht deutlich und standesgemäß.


Die Geschichte dieser Partie zwischen dem tschechischen Fide-Meister und dem deutschen Großmeister Jakob Meister ist schnell erzählt. Hier war der Deutsche dran und konnte entweder seinen Läufer nach c5 entwickeln oder trickreich seinen Springer nach f6 entwickeln, um diesen schnell nach d5 zu überführen. Schwarz sollte nach dem Springerzug bereits etwas bessere Chancen haben. Stattdessen unterlief dem Großmeister ein dicker Bock. Er zog seinen d-Bauern nach d5 und nach dem Schlagen im Vorübergehen seines Gegners nahm er zurück, um nach dem Abzug des Springers – der nahm auf e6 – einen wertvollen Bauern und die dunklen Felder zu verlieren. Davon erholte sich der Laskeraner nicht mehr.


Jungsenioren (50+)


Die Jhunjhnuwalas sind regelmäßige Gäste bei Seniorenweltmeisterschaften. Sie treten meist in voller Stärke mit fünf Brüdern an, so heißt auch ihr Team. In dieser Stellung ist eigentlich wenig los, denkt man bei oberflächlicher Betrachtung. Ramesh Jhunjhnuwala hatte am zweiten Brett gegen den US-Großmeister Alexander Shabalov bisher sehr gut mitgehalten. In dieser Stellung allerdings muss Ramesh ein nicht einfaches Problem lösen. Nimmt er auf c3, dann folgt ein Schachgebot auf der Grundreihe. Wer kann ihm helfen?


Einen Dresscode oder gar ein Jeansverbot gibt es offensichtlich bei den Senioren nicht. Das Preisgeld ist allerdings auch deutlich geringer. Hier U.S.A. 5 Brothers gegen USA (Senioren 50+).

Deutsche Frauen für England

Im jüngeren Frauenteam der Engländerinnen spielen zwei deutsche Spielerinnen mit. Die eine, Ingrid Lauterbach, ist Präsidentin des Deutschen Schachbundes und die andere ist die Ehefrau von Dr. John Nunn, Petra Fink-Nunn. Die beiden Nunn´s feierten im letzten Jahr einen runden Hochzeitstag und spielen gerne die Einzel- und Weltmeisterschaften mit. Die Engländerinnen mussten in der ersten Runde gegen die auf Rang Drei gesetzten Isländer ran. Diese treten als Team mit insgesamt fünf Großmeistern an. Petra gelang ein überzeugendes Remis ohne viele Swings, aber immer besserer Stellung für die Engländerin. Die Schlussstellung ist ausgeglichen, da Weiß im Bedarfsfalle seinen Turm nach a3 ziehen kann.


Confluentia – Caissa Poland 3 – 1

Eine deutsche Überraschungsmannschaft könnte das Team aus Koblenz sein. Vielleicht sieht man sich aber auch als reines Karnevalstruppe. Die Dame im Koblenzer Karneval heißt nämlich Confluentia. Mit dem Großmeister Klaus Bischoff, den Internationalen Meistern Klaus Jürgen Schulz, Georg Seul, dem FIDE-Meister Volker Wolf und Wolfgang Polster könnte das Team für manche Überraschung gut sein.


Runde 2: Paarungen 50+, Paarungen 65+.

Fotos: Offizielle Homepage.


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In den meisten Begegnungen der Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft setzten

Foto: Touristeninformationen Prag.


Vom 16. bis 27. Februar 2025 findet in der tschechischen Hauptstadt Prag die Seniorenmannschafts-Weltmeisterschaft 2025 statt. Gespielt wird in getrennten Altersklassen 50+ und 65+. Frauen spielen ihre Weltmeisterinnen im gleichen Turnier aus. Favorit in der älteren Klasse ist die Lasker Schachstiftung.

Von Thorsten Cmiel


Insgesamt sind 108 Teams am Start mit 512 gemeldeten Spielerinnen und Spielern. Das Turnier wird von AVE CHESS in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Schachverband und dem Weltschachbund (FIDE) organisiert. Gespielt wird im Hotelkomplex Olympik, der einigen Teams zudem als Unterkunft dient. Je Kategorie sollen 50 Bretter übertragen werden. Fans kommen also auf ihre Kosten. Partien werden von den üblichen Plattformen übertragen.

Das Reglement sieht eine Bedenkzeit von 90 Minuten bis zum 40. Zug plus 30 Minuten bis zum Ende der Partie vor. Vom ersten Zug an gibt es 30-Sekunden Inkrement je Zug. Die Siegerteams erhalten die Titel der Weltmeister in ihren Kategorien.


Die offizielle Homepage: FIDE World Senior Team Chess Championship 2025

Resultate finden sich bei Chess Results

Absolute Legenden sind bei der Seniorenmannschaft-Weltmeisterschaft dabei. In den vier Topteams spielen amtierende und ehemalige Seniorenschachweltmeister am Spitzenbrett, die Großmeister Knaak, Nunn, Vaisser und Jansa. Mit Artur Jussupow ist die ehemalige Nummer drei der Welt am Start für die Laskeraner. Mit Dr. John Nunn, der für England spielt, ist einer der bekanntesten Schachtheoretiker und Problemweltmeister dabei. Mit Michael Adams ist ein Jungsenior am Start, der 2023 in London ein Turnier vor dem späteren Weltmeister Gukesh gewann. Zumindest die ersten drei Plätze dürften in beiden Altersklassen stark umkämpft sein.


Offene Klasse 65+

Offene Klasse 50+


Foto: Touristeninformationen Prag. Vom 16. bis 27. Februar