Die Idee der Lasker Aufgaben ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Schachaufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.
1. Aufgabe: Weiß am Zuge setzt in zwei Zügen Matt?
Diese Aufgabe ist nicht zu schwierig und die Lösung nutzt ein bekanntes Motiv im Schach.
2. Aufgabe: Weiß ist am Zuge und gewinnt. Wie?
In Endspielen muss man oft präzise agieren. So auch hier. Es gibt nur einen Gewinnzug. Danach ist es nicht mehr zu schwierig.
3. Aufgabe: Kann Schwarz am Zuge Remis halten?
Diese Stellung stammt aus einer ganz besonderen Quelle. Herbert Bastian: Chapais – Das revolutionäre Schachmanuskript von Gaspard Monge, Berlin: Excelsior Verlag 2024.
4. Aufgabe: Hier spielte Nigel Short mit Schwarz den Zug 51…g5-g4, ein guter Zug?
Diese Aufgabe stammt aus einer Partie aus dem Wettkampf Frauen gegen Männer („Queens against Kings“) und wurde vor 23 Jahren in China ausgetragen. Der englische Großmeister spielte gegen die fünf Jahre jüngere chinesische Exweltmeisterin Xie Jun (geboren 1970).
Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.
Die chinesische Großmeisterin Zhu Jiner wurde in New York wegen ihrer Boots mit einer Strafe belegt und im Viertelfinale der Blitzweltmeisterschaft gestört. Das meldet der norwegische Schachjournalist Tarjei J. Svensen für die Spielplattform Chess.com.
Es könnte einfach sein, aber Schachspielerinnen und Schachspieler sowie der Weltschachbund haben offenbar ein Modeproblem. Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Das Outfit der Chinesin gefiel den extra dafür angeheuerten Modekräften, im Englischen „special assistents“, nicht. Sie bekam einen Hinweis und eine Strafe von 200 US-Dollar aufgebrummt. Dabei wurden ihre Boots letztlich als nicht passend benannt. Das war offensichtlicher Unfug, denn Boots sind laut Regularien ausdrücklich erlaubt. Sogar wenn sie nicht gerade als schick durchgehen. Bootsgate.
Die Strafe wurde später wieder rückgängig gemacht vom Schiedsgericht. Aber der Fall der Chinesin zeigt ein anderes Problem auf. Schiedsrichter und andere Offizielle stören Spieler mitten im Wettbewerb und das kostet Konzentration und kann das Ergebnis massiv beeinflussen. Dieses Thema sollte besprochen werden. Ein anderer Fall aus 2024: Beim Kandidatenturnier in Toronto ging es ebenfalls um die Schuhe eines Spielers, aber nicht nur. Alireza Firouzja, dessen Turnierergebnis für ihn eine Katastrophe war, hatte mit seiner Art aufzustampfen in Kombination mit seinen Schuhen den Azeri Nijat Abasov mehrfach gestört. Der bat den Hauptschiedsrichter um Hilfe, dieser sprach Firouzja an und bat ihn am nächsten Tag anderes Schuhwerk zu tragen. Die Ansprache folgte nicht während der Bedenkzeit des ehemaligen Iraners, sondern in einer Denkpause des Franzosen am Buffet. Firouzja nahm es zunächst hin und reagierte später auf der Social Media Plattform X. Er beschwerte sich lautstark über den Schiedsrichter und bezeichnete diesen als unfähig. Es gab eine kleine Krise, die aber letztlich mehr eine Krise im Hause Firouzja war.
Pro Dresscode
Der Dresscode ist trotz dieses erneuten Fehlers von den Organisatoren, in dem Fall also des Weltschachbundes, eine sinnvolle Einrichtung für Topevents. Die Spielerinnen und Spieler wollen ordentliche Geldpreise und die Blitz- und Rapidweltmeisterschaften weisen einen sehr hohen Preisfonds auf. Es wäre professionell sich ohne Dresscode entsprechend zu kleiden. Das ist in der Schachwelt aber nicht der Fall, wie man in vielen Turniersälen beobachten kann. Wenn man sich als Schachszene absetzt von den lauten Veranstaltungen der e-Gaming-Szene beispielsweise oder dem Pubsport Darts, dann ist das an der Stelle keine schlechte Idee. Schließlich gilt es im Schach eine Tradition zu repräsentieren im Vergleich zu den rein kommerziell entwickelten e-Sportarten oder zum Kneipensport Dart, der längst seine eigenen modischen Gesetze entwickelt hat.
Photo: Herbert Behrens (ANEFO)
Das Foto ist von einem Kandidatenturnier. Im Schachtreten die Spieler auch heutzutage ähnlich auf in der offenen Klasse. In Toronto 2024 gehörte es übrigens zu den täglichen Ritualen bei den Frauen, dass die Russin Goryachkina in Sportschuhen zum Turniersaal kam, dann an der Garderobe ihre Schuhe abgab und in der Regel High Heels anzog, die passten besser zu ihrem Outfit. Als sie keine Chancen mehr hatte, wechselte sie übrigens zu etwas weniger hohem Schuhwerk. Das war erlaubt.
Mein Take
Es wäre zumutbar für jeden Teilnehmer Boots auszuziehen und die FIDE könnte die Spielerinnen und Spieler bitten, sich im Zweifel auf einen Schuhwechsel vorzubereiten. Hier allerdings waren Boots erlaubt. Vermutlich war es die Farbe, die wie bei Sneakers die Modepolizisten störte. Genau ist das nicht bekannt. Das Verhalten der Chinesin war jedenfalls regelkonform und die Bestrafung war reine Schikane. Die Schachwelt hatte eine unnütze Diskussion über die falschen Argumente mehr. Die Fortsetzung dieser unendlichen Geschichte folgt vermutlich 2025 direkt nach Weihnachten.
Als Service sind hier die Partien von Robert Hübner in seinem System (ECO* Code E41) weitgehend unkommentiert. In einem Fall – seine Partie gegen Mark Taimanov finden sich die Kommentare von Robert Hübner selbst in der Datenbank. Wer will kann die Partien nachspielen oder herunterladen. Ein genauerer eigener Blick lohnt sich in jedem Fall. Die Partien sind chronologisch sortiert angegeben.
Laut Datenbank hat Robert Hübner zwischen 1968 und 1982 acht Partien in seinem System gespielt und dabei insgesamt sechseinhalb Punkte gegen starke Gegnerschaft erzielt. Der Stellungstyp lag ihm offensichtlich und das System selbst besitzt offenkundig eine gesunde positionelle Rechtfertigung.
Der hier grün markierte Button dient zum Download.
(*) ECO steht für Encyclopaedia of Chess Openings, ein System mit dem alle Schacheröffnungen klassifiziert und damit leichter auffindbar sind.
Er würde es ablehnen als Schachstar bezeichnet zu werden, aber Robert Hübner (1948 – 2025) war genau das. Das erkennt man daran, dass ein ganzes Eröffnungssystem nach ihm benannt ist. Schauen wir genauer hin.
Das Hübner System ist nach dem erfolgreichsten deutschen Schachspieler der Nachkriegszeit benannt. Es handelt sich um ein Schwarzkonzept in der so genannten Nimzoindischen Verteidigung. Betrachten wir die zunächst die Grundidee. Schwarz attackiert nach den Zügen 1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 e7-e6 3.Sb1-c3 Lf8-b4 im Rubinstein-System (4.e2-e3) des Weißen, benannt nach einem anderen berühmten Schachspieler (Akiba Rubinstein aus Polen; 1880 – 1961) sofort das weiße Zentrum mit 4…c7-c5 5.Lf1-d3 Sb8-c6. Danach entsteht die folgende Stellung. Die Zugfolge kann auch eine andere sein, wenn Weiß mit 4.Sf3 beginnt. Das gibt Schwarz die begründete Hoffnung das hier vorgestellte System spielen zu dürfen.
Hier ist ein erster wichtiger Moment erreicht. Weiß entwickelt seinen Königsspringer, um das eigene Zentrum zu stützen. Er hat dabei zwei Optionen. Er kann entweder den Springer nach e2 ziehen, oder er wählt das andere Feld vor seinem f-Bauern. Vertraut man in dieser Frage der Ergebnisstatistik, dann sind beide Züge etwa gleichwertig. Für uns relevant ist hier aber nur der Springerzug nach f3. Danach wird es konzeptionell und wir landen im Hübner System. Schwarz wartet nicht den Tritt mit dem a-Bauern ab, sondern schlägt freiwillig auf c3 und wir kommen zur Ausgangsstellung des Hübner Systems. Dieser Zug ist allerdings nur gut, wenn der gegnerische Springer auf f3 steht und den f-Bauern verstellt. Würde er es mit dem Springer auf e2 genauso halten, wäre man ein Tempo hinten im Sämisch-System des Weißen (4.a3), ebenfalls benannt nach einem deutschen Schachspieler (Fritz Sämisch 1896 – 1975).
An dieser Stelle verzichtet der Schwarze zunächst auf die eigene kurze Rochade und zieht seinen Bauern zunächst nach d6 und will auf den schwarzen Feldern eine Blockade im Zentrum mit e6-e5 errichten. Schwarz hat seinen Läufer aufgegeben und ein Interesse daran, das Zentrum geschlossen zu halten und den gegnerischen schwarzfeldrigen Läufer in seiner Aktivität zu beschränken. Die meisten Autoren sehen die Gewinnpartie von Robert Hübner gegen den argentinischen Großmeister Miguel Najdorf als Stammpartie des Systems. Am 19. Januar 1971 gewann der deutsche Großmeister eine Glanzpartie im Hoogovens Turnier in Wijk aan Zee. Das Turnier heißt inzwischen anders, ist aber immer noch das wichtigste Turnier zu Beginn jeden Jahres.
In dieser Stellung stand der damals bereits sechzigjährige Argentinier vor seinem zwanzigsten Zug. Najdorf schätzte die Situation falsch ein und zog hier im zwanzigsten Zug seinen Springer nach f5. Das war eine schlechte Entscheidung. Der damals zweiundzwanzigjährige Robert Hübner nahm den Springer mit seinem Springer weg und ließ f7-f6 folgen. Das war komplette Abriegeln war allerdings unnötig an dieser Stelle. Erfolgversprechender wäre es gewesen das Feld zunächst für den eigenen Springer zu nutzen und danach eine Öffnung der Stellung am Königsflügel (gemeint ist die Seite mit g- und h-Bauern) vorsichtig vorzubereiten.
Die bekannteste und historisch bedeutendste Partie im Hübner System stammt allerdings nicht vom deutschen Großmeister, sondern wurde von Robert James „Bobby“ Fischer (1943 – 2008) anderthalb Jahre später in seinem Weltmeisterschaftskampf 1972 in Reykjavik gespielt. Vor allem die hier gezeigte Schlusskombination findet sich in zahlreichen Büchern. Zudem markiert die Partie den Ausgleich im immer noch bedeutendsten Wettkampf aller Zeiten um die Schachkrone.
In dieser Stellung zog Boris Spassky seine Dame nach c2 und Fischer nahm den Bauern auf a4 und der Russe gab auf, da zusätzlich der Bauer auf e4 verloren geht. zudem mit Doppelangriff auf den Läufer e1 und den Bauern auf g2. Schwarz stand ohnehin eindeutig vorteilhaft, aber in der betrachteten Stellung konnte Spassky seine Dame entweder nach f3 oder nach e3 ziehen und Fischer hätte noch viel Arbeit vor sich gehabt, wenn er diese Partie überhaupt gewonnen hätte.
Es ist im Schach nicht ungewöhnlich, dass Eröffnungen nach einem bekannten Spieler benannt werden, der bei der Erforschung einer Stellung besondere Verdienste erworben hat. So auch hier. Robert Hübner war keinesfalls der erste Spieler, der freiwillig auf c3 den Springer schlug oder später die schwarzfeldrige Strategie verfolgte. Vermutlich würde Hübner daher die Bezeichnung als Hübner System ablehnen, aber so funktioniert die Schachwelt nicht.
Wer das Hübner System in sein Repertoire einbauen will, der muss sich mit moderneren Bekämpfungsmethoden auseinander setzen. Dabei gibt es gute Chancen, dass dieses System auch in Zukunft verlässliche Dienste leistet. Das liegt an seiner positionellen Rechtfertigungen. Das Hübner System ist positionell ein gesundes System und ein grober Blick (man könnte Partien mit kürzerer Bedenkzeit herausnehmen) in die wichtigste Datenbank bei Chessbase (Megadatabase) bestätigt diesen Eindruck: Nach 7…d6 zeigt die Datenbank einen leichten Ergebnisvorteil für Schwarz.
Robert Hübner selbst würde das vermutlich für einen Zufall halten.
Ein Spieler im Kandidatenturnier steht schon fest. Fabiano Caruana qualifizierte sich via FIDE Circuit für das Kandidatenturnier 2026. Das wird wie in Toronto 2024 wieder doppelrundig mit acht Spielern ausgetragen. Die Spieler haben noch vier Qualifikationswege einen der verbliebenen sieben Plätze zu ergattern.
Qualifikationsweg
Zahl der Qualifizierten
Anmerkung
World Cup 2025
3 Qualifikationsplätze
Grand Swiss 2025
2 Qualifikationsplätze
FIDE Circuit 2025
1 Qualifikationsplatz
2. Circuitplatz wahrscheinlich
Ratingplatz
1 Qualifikationsplatz
Nur unter Bedingungen
Einen WM-Kampf zu erreichen und den amtierenden indischen Weltmeister Gukesh (Foto) herauszufordern ist das Ziel vieler Top-Schachspieler. Objektiv kommen nur wenige dafür in Frage, denn der Weg zur Qualifikation ist steinig. Ein Grund genauer hinzuschauen.
Foto: John Brezina
World Cup 2025
Im Spätsommer 2025 steht der World Cup an. Das ist ein Turnier mit 206 Spielern im Knockout-Modus. Noch steht nicht fest wann und wo gespielt wird. Geregelt ist, dass wie 2023 sich drei Spieler qualifizieren. Damals waren es Magnus Carlsen, Praggnanandhaa und Fabiano Caruana. Da Carlsen verzichtete rückte der Azeri Nijat Abasov nach.
Modus: Jedes Match besteht aus zwei klassischen Partien (eine Partie pro Tag) mit einer Zeitkontrolle von 90 Minuten für 40 Züge, dann 30 Minuten bis zum Ende der Partie, mit einem 30-Sekunden-Inkrement ab Zug 1. Bei Gleichstand folgt am dritten Tag ein Tiebreak: zwei 25m+10s-Schnellpartien, bei Gleichstand zwei 10m+10s-Partien, bei Gleichstand zwei 5m+3s-Partien, bei Gleichstand eine Armageddon-Partie.
Grand Swiss 2025
Geplant ist ein Turnier mit 114 Spielern mit elf Runden nach Schweizer System. Die Zeitkontrolle: 100 Minuten für die ersten 40 Züge, gefolgt von 50 Minuten für die nächsten 20 Züge, gefolgt von 15 Minuten für den Rest der Partie mit einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug.
2023 qualifizierten sich der Inder Vidit Santosh Gujrathi und als Zweitplatzierter Hikaru Nakamura für das Kandidatenturnier in der offenen Klasse.
FIDE Circuit 2025
Anders als 2023 qualifiziert sich der unterlegene Spieler im Weltmeisterschaftskampf, Ex-Weltmeister Ding Liren, nicht direkt für das Kandidatenturnier 2026. Damals musste der Russe Ian Nepomniachtchi sich nicht erneut für das Kandidatenturnier qualifizieren. Dafür gab es einen Platz im FIDE Circuit 2024, den Fabiano Caruana eroberte. 2023 war der Qualifikationsplatz im FIDE Circuit ebenfalls sehr spät im Jahr von Gukesh gewonnen worden.
Ratingplatz 2025
Der Ratingplatz könnte diesmal keine Rolle spielen. 2023 gelangte der Franzose Alireza Firouzja über diesen Qualifikationsweg ins Kandidatenturnier 2024 in Toronto und war der letzte qualifizierte Spieler. Es gab in der Folge heftige Kritik. Als Folge knüpft der Weltschachbund die Qualifikation an bestimmte Bedingungen und reicht den Qualifikationsplatz weiter an den Zweiten des FIDE Circuit 2025. Ganz sicher ist das jedoch nicht.
Der Vergabemodus: Ist der ratinghöchste Spieler ab dem 1. Januar 2025 FIDE-Weltmeister oder hat er sich bereits für das FIDE Kandidatenturnier 2026 qualifiziert, wird der Qualifikationsplatz an den Spieler vergeben, der in der Rangliste des FIDE Circuit 2025 als nächster noch nicht qualifiziert ist (jedoch nicht schlechter als dem 3. Platz landet…Zieht der Spieler zurück, wird der Qualifikationsplatz an den zweithöchstbewerteten Spieler vergeben nach denselben Kriterien, es sei denn, dieser ist am 1. Januar 2025 FIDE-Weltmeister oder hat sich bereits für die FIDE-Kandidatenturnier 2026 qualifiziert hat…
Magnus Carlsen ist nicht interessiert. Fabiano Caruana ist zurzeit auf dem zweiten Platz in der Ratingliste. Wer an einem oder beiden genannten Spielern vorbeizieht im Jahr 2025 vorbeizieht, qualifiziert sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf einem anderen Qualifikationsweg und dann fällt der Ratingplatz wahrscheinlich ohnehin weg.
05.01.2025 – Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 5. Januar 2025 Robert Hübner. Über Jahrzehnte war Robert Hübner nach dem Krieg der beste deutsche Schachspieler mit unzähligen Erfolgen in Einzel-und Mannschaftswettbewerben. Neben seiner Karriere als Turnierspieler erlangte Hübner als profunder Schachhistoriker und unbestechlicher Analytiker große Bedeutung. Mit ihm verliert das deutsche Schach einen seiner herausragenden Köpfe.
Robert Hübner: Ein großer Geist ist von uns gegangen
Robert Hübner war nach dem Krieg über Jahrzehnte der beste deutsche Schachspieler. Geboren am 6. November 1948 in Köln, zeigte sich sein Schachtalent schon sehr früh. Mit fünf Jahren lernte er die Regeln des Spiels. 1957 trat er dem Eisenbahnschachverein Turm Köln bei, wo er unter anderem von Paul Tröger betreut wurde. Mit 14 Jahren gewann Robert Hübner 1963 bereits die Deutsche U18- Jugendmeisterschaft. Ein Jahr später vertrat er Deutschland bei der Jugendeuropameisterschaft und im folgenden Jahr bei der Jugendweltmeisterschaft. 1967 wurde Robert Hübner erstmals Deutscher Meister. Mit 18 nahm er an seiner ersten Schacholympiade teil und mit Anfang 20 qualifizierte Hübner sich durch seinen geteilten zweiten Platz beim Interzonenturnier in Palma de Mallorca für die Kandidatenkämpfe und etablierte sich in der Weltspitze. Zugleich sicherte er sich mit diesem Erfolg den Großmeistertitel und wurde damals der jüngste Großmeister der deutschen Schachgeschichte.
Hübner – Petrosjan Foto: Anefo
Neben seiner Schachkarriere absolvierte Robert Hübner ein Studium der Altphilologie und spezialisierte sich auf die Erforschung und Entzifferung von Papyri. 1976 promovierte Hübner an der Universität zu Köln in seinem Fachgebiet.
Im Laufe seiner Schachkarriere erzielte Robert Hübner unzählige Erfolge bei nationalen und internationalen Einzel- und Mannschaftswettbewerben und war Jahrzehnte lang die unangefochtene Nummer Eins im deutschen Schach. Zwischen 1968 und 2000 vertrat Hübner Deutschland elfmal bei Schacholympiaden. Zweimal, 1972 und 1990, wurde er als bester Spieler an seinem Brett ausgezeichnet. Viermal nahm Robert Hübner an Kandidatenkämpfen zur Weltmeisterschaft teil. Im Juli 1981 belegte er aufgrund seiner Erfolge hinter Anatoli Karpov und Viktor Kortschnoj den dritten Platz in der Weltrangliste.
Über seine Freundschaft mit Gisbert Jacoby, der Hübner bei seinen Kandidatenwettkämpfen unterstützt hatte, gehörte Hübner Ende der 1980er Jahre auch zu den ersten Autoren des „ChessBase Magazins“, das er lange Zeit mit Analysen und Anekdoten veredelte.
Bei einem Vorbereitungsmatch für Garry Kasparov beim Spiegel, 1985.
Robert Hübner beschränkte sich nicht nur auf den sportlichen Teil des Schachspiels. Mit wissenschaftlicher Akribie erforschte er in der nachträglichen Analyse die Schachpartien auf ihren Gehalt und suchte immer nach einem objektiven Urteil. Hübners tiefe und umfassende Analysen vor allem seiner Schachpartien sind berühmt, wobei er in verschiedenen Publikationen besonders seine eigenen Fehler stets schonungslos offenlegte.
Mit der gleichen Genauigkeit befasste sich Robert Hübner auch mit der Schachgeschichte, den Partien der großen Schachspieler und ihrem Spielstil und erwarb sich ein profundes Wissen, an dem er in Vorträgen, Aufsätzen und Büchern interessierte Schachfreunde teilhaben ließ.
Foto: Schachstiftung
Wenn Robert Hübner sich mit einem Thema beschäftige, dann gründlich. Über seinen finnischen Mannschaftskollegen Heikki Westerinen hatte Robert Hübner Freunde in Finnland kennengelernt und um sich besser mit ihnen unterhalten zu können, lernte er eigens dafür die finnische Sprache. In Eigenregie übersetzte Hübner nun auch Texte des finnischen Satirikers „Ollie“ ins Deutsche und veröffentlichte sie in einem Büchlein.
Lasker Foto: Emanuel Lasker Gesellschaft
Robert Hübners Bild in der Öffentlichkeit, zum Teil während seine Kandidatenmatches in den 1970er und 1980 Jahren entstanden, war bisweilen verzerrt und entsprach nicht der Wirklichkeit. Nach einigen negativen Erfahrungen mit den Medien und Enttäuschungen über Menschen war Hübner auf den ersten Blick ein eher zurückhaltender und bisweilen auch etwas misstrauischer Mensch. Wenn man ihn näher kannte, zeigte er sich jedoch als sehr umgänglicher und empathischer Charakter. Sein ausgeprägter Humor konnte mitunter aber auch sehr bissig sein. Zu seinem 70sten Geburtstag hatte er große Freude daran, mit sich selber ein Interview zu führen.
Robert Hübner war ein wissensdurstiger, offener und geistreicher Gesprächspartner, der gerne über das Schach, aber auch über alle anderen Dinge des täglichen Lebens diskutierte. Die Entwicklung im Schach sah er eher skeptisch, da die Turniere und Formate mehr und mehr von Showelementen bestimmt wurden. Irgendwann verlor er den Spaß am Turnierschach, übersetzte lieber die Illias neu aus dem Altgriechischen, lernte die Anfertigung von Ikonen und unternahm Reisen mit seinen Freunden. Eine Zeitlang pflegte er seinen schwer erkrankten älteren Bruder Wolfgang Hübner (1943-2020).
Im Laufe der Zeit veröffentlichte Robert Hübner neben vielen Aufsätzen eine Reihe von Büchern, die nicht nur durch ihren Inhalt, sondern auch durch ihre große sprachliche Eleganz hervorstachen. Die Emanuel Lasker Gesellschaft ehrte ihn für sein Schaffen mit ihrem Lasker-Preis.
Vor zwei Jahren erkrankte Robert Hübner an Magenkrebs und musste eine schwere Operation über sich ergehen lassen. Robert Hübner versuchte sich tapfer mit seinem Schicksal zu arrangieren und hatte noch im Sommer 2024 verschiedene Pläne für die Zukunft. Doch zum Ende des Jahres verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch.
Robert Hübner starb am frühen Morgen des 5. Januars 2025 in einem Krankenhaus in Köln-Kalk. In den letzten Tagen seines Lebens besuchten ihn dort Freunde und Weggefährten, darunter Rustam Kasimdzhanov, Brigitte und Vlastimil Hort, Bodo Schmidt und Dr. Arndt Borkhardt und nahmen Abschied. Robert Hübner wurde 76 Jahre alt.
Foto: Anefo
Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Der Text erschien zuerst auf der deutschen Nachrichtenseite von Chessbase. André Schulz ist seit 1991 bei ChessBase und seit 1997 Redakteur dieser führenden deutschsprachigen Schachnachrichten-Seite.
Als André davon erfuhr, dass Robert Hübner in Bad Wildungen einen Vortrag im Rahmen der Deutschen Seniorenmeisterschaft 2024 halten würde, bat er mich, Robert Hübner seine Grüße auszurichten. Der freute sich darüber. Dabei hatte er zu Journalisten immer ein eher angespanntes Verhältnis gepflegt. Das Leiden von Robert Hübner war öffentlich bekannt. Sein Tod kam trotzdem plötzlich. (TC)
Die Idee der Lasker Aufgaben ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Schachaufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.
1. Aufgabe: Schwarz am Zuge sollte wie fortsetzen?
Hier fand 1975 der Schwarzspieler Hector Bravo Sedamanos den Zug 28…De2!! gegen den bekannteren Spieler Oscar Panno. Weiß versuchte 29.Tdd1 und nach 29…Dxd1 dauerte es nicht mehr lange. Schneller war jedoch 30.Df1+ (Tf1+ funktionierte genauso) nebst Matt.
2. Aufgabe: Weiß ist am Zuge. Wie setzt er seinen Angriff kraftvoll fort?
Der Lösungszug ist natürlich das Damenopfer auf h7. Die weitere Folge ist zwingend, wobei es nach den weiteren Züge immer laut, also mit Schachgeboten weiter gehen konnte…Edward Lasker war der Weißspieler in dieser Partie. Er war 1885 in Kempen (Posen) geboren worden und ist 1981 in New York verstorben. Edward Lasker war ein Schachbuchautor und ebenfalls am Go-Spiel interessiert. Wer sich einlesen will, der findet bei Wikipedia weitere Informationen zu Edward Lasker.
3. Aufgabe: Kann Weiß am Zuge Vorteil erreichen? Wie?
Hier gab es einen merkwürdigen Unterschied zu entdecken…Weiß musste dem gegnerischen König Schach vom richtigen Feld aus geben. Der Unterschied lag darin begründet, dass nach dem naheliegenderen Schachgebot auf e4 die Dame ungedeckt ist und nach dem Antwortzug mit der Dame nach f5 Weiß auf e7 nehmen muss, um etwas zu erreichen.
4. Aufgabe: Kann Schwarz am Zuge diese Stellung halten?
Paradoxerweise ist es nicht der scheinbar aktive Zug, der hier gefragt ist. In der Partie spielte Vincent Keymer 50…Kf6? und verlor nach 51.Tb7 Tc3 52.g4 Tg3 53.Tb4 deutlich. Richtig war hingegen den eigenen König auf die achte Reihe zu ziehen. 50…Kf8 hielt Remis, da nach 51.Ta7 Tg6 folgt. Aber die Angelegenheit ist danach keineswegs einfach und bedarf weiterer Präzision. Diese Phase ist empfohlen zum weiteren Selbststudium.
Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.
Die Idee der Lasker Aufgaben ist es, einmal in der Woche, in der Regel an Sonntagen, einige wenige Schachaufgaben unterschiedlicher Art an alle Interessierten des Vereins Lasker Köln zu verschicken. Es wird Taktikaufgaben und immer wieder auch mal Fragen zum Endspiel geben. Der Schwierigkeitsgrad wird unterschiedlich sein, damit für Spieler jeder Mannschaft und Spielstärke etwas dabei ist. Die Lösungen gibt es zwei Tage später. Los geht’s.
1. Aufgabe: Schwarz am Zuge sollte wie fortsetzen?
Diese Aufgabe ist ein Klassiker, inzwischen 50 Jahre alt und eine gute Aufwärmübung für das Jahr 2025.
2. Aufgabe: Weiß ist am Zuge. Wie setzt er seinen Angriff kraftvoll fort?
In dieser Partie ist ein anderer Lasker in einer Blitzpartie am Werke. Bei unserem Protagonisten hier bestand eine entfernte Verwandtschaft zu Emanuel Lasker. Die Aufgabe ist nicht allzu schwierig, aber schon über 100 Jahre alt. Entscheidend ist die Variantenberechnung. Wer den Namen des Spielers (Foto) richtig errät, bekommt keinen Preis, aber kann sich als Wissender besser fühlen.
3. Aufgabe: Kann Weiß am Zuge Vorteil erreichen? Wie?
Eine Online-Partie, die offline gespielt wurde. Oder andersrum. Egal wie rum. Die Stellung war spannend.
4. Aufgabe: Kann Schwarz am Zuge diese Stellung halten?
Aus der gleichen Partie sehr viel später. Hat Schwarz hier noch Hoffnung?
Wer Spaß am Lösen von Schachaufgaben hat, der wird ab 2025 hier in der Schachakademie immer wieder fündig werden. Für den Anfang findet ihr unter den Links weitere Aufgaben und einige Hinweise darauf wie schwer Schachaufgaben sein sollten.
Der Weltschachbund blamiert sich vollends nach einem bis dahin spannenden Finalverlauf in der offenen Klasse. Immerhin die Frauen finden eine Blitzweltmeisterin. Die Chinesin Ju Wenjun gewinnt das Turnier. In der offenen Klasse fehlt ein Sieger.
Der Weltschachbund hatte für die Blitz-WM 2024 ein neues Format festgezurrt. Der Weltmeister sollte nach einer dreizehnrundigen Qualifikation in der offenen Klasse und elf Runden bei den Frauen im Knock Out ermittelt werden. Am zweiten Tag begannen acht Spielerinnen und Spieler mit Matches bestehend aus zunächst vier Partien. An dem Turnierformat war früh Kritik aufgekommen, da zwischen der Schnellschachweltmeisterschaft und der Blitz-WM ein Tag Pause eingebaut war, was die Kosten für Spieler nach oben trieb, zumal viele gar keine realistische Finalchance hatten. Am Ruhetag gab es eine Konferenz für potentielle Sponsoren bei der unter anderem Magnus Carlsen dabei war. Carlsen zeigte sich in einem Interview vor der Weltmeisterschaft jedoch wenig einsichtig über sein Verhalten und beschimpfte weiter Offizielle und sogar seinen Vorgänger als Weltmeister, Vishy Anand. Es kam wie es fast kommen musste. Der Norweger erreichte das Finale und stellte den FIDE-Präsidenten vor eine Frage, die man als Dilemma bezeichnen kann. Der entschied prompt falsch, nämlich gegen die bekannten Regeln, und der Weltschachbund stellt sich als Sportorganisation inzwischen als Trümmerhaufen mit lauter Verlierern dar.
Schach wurde ebenfalls gespielt an diesem Tag. Wir berichten über das Turnier bei den Frauen.
Bei den Frauen setzten sich die Favoritinnen durch, wobei es für die am Vortag überragende Inderin Vaishali zunächst knapp aussah. Sie hatte sich in der Auftaktrunde eine schöne Gewinnstellung erarbeitet und dann folgte ein absurder Fehler in der folgenden Stellung.
Hier gewann in der Partie von Vaishali gegen die Chinesin Zhu Jiner einfaches Schlagen des Läufers auf f8 sofort. Die Inderin war in hoher Zeitnot und sie zog stattdessen ihren Läufer nach g5. Solche Fehler sind eher untypisch für eine Partie am Brett. Im Onlineschach würde man so etwas mit einem Premove erklären, also einem antizipierten Zug als Reaktion auf einen erwarteten Zug des Gegners. der blieb aber hier offenbar aus. Nach diesem Schocker gewann Vaishali aber beide Schwarzpartien und konnte dennoch ins Halbfinale einziehen.
Die ausgeschiedenen Spielerinnen im Viertelfinale: Zhu Jiner (CHN), Bibisara Assaubaeva (KAZ), Valentina Gunina (RUS/FID), Carissa Yip (USA).
Viertelfinale Frauen Blitz-WM 31.12.2024. Ergebnisse. (Quelle: Chess-Results.com).
Halbfinale Frauen-Blitzweltmeisterschaft 2024
Im Halbfinale war dann recht zügig Schluss für die Inderin, die gegen die Weltmeisterin Ju Wenjun im klassischen Schach klar verlor. Spannend war der Wettkampf im zweiten Halbfinale zwischen der Chinesin Lei Tingjie und der Russin Kateryna Lagno, die in New York wie alle ihre Landsleute unter neutraler Flagge antrat. Eigentlich sah es in der zweiten Stichkampfpartie so aus als würde Lagno gewinnen, aber nach einer ungenauen Berechnung drehte sich der Wind und die Finalpaarung entsprach dem letzten WM-Finale 2023.
In der zweiten Stichkampfpartie zwischen Kataryna Lagno und Lei Tingjie stand die Russin hier immer noch auf Gewinn. Die Chinesin war früh mit ihrer Dame auf Abwege geraten, aber Lagno hatte versäumt das zu nutzen. Hier passierte ihr allerdings ein grobes Versehen und die Partie kippte vollends von einer gewonnenen zu einer verlorenen Stellung. Die Russin spielte im 24. Zug ihren Läufer nach g7 und nach der Antwort mit dem Turmzug nach g8 und Schlagen auf h7 gewann Lei mit Schlagen auf g7 und Turmschlagen auf c6 entscheidendes Material.
Die ausgeschiedenen Spielerinnen im Halbfinale. Vaishali (IND) und Kateryna Lagno (RUS/FID).
Halbfinale Frauen Blitz-WM 31.12.2024. Ergebnisse. (Quelle: Chess-Results.com).
Finale Frauen-Blitzweltmeisterschaft 2024
Finale Frauen Blitz-WM 31.12.2024. Ergebnisse. (Quelle: Chess-Results.com).
Der Fight war ausgeglichen bis zur letzten Partie. Dabei hatte Lei Tingjie eine gute Chance die Stellung auszugleichen. Sie griff daneben und verlor. Erneut gewann Ju Wenjun das Duell der beiden Chinesinnen. 2023 hatte Wenjun bereits den Titelkampf im klassischen Schach für sich entschieden und ihren Titel verteidigt. In einer Partie spielten die Kontrahentinnen sogar 153 Züge.
Hier sollte Lei einen Zwischenzug spielen und selbst eine Drohung aufstellen. Nach dem Springerzug nach f4 droht die Springergabel auf e2, weswegen Weiß hier nicht auf f5 nehmen darf. Die stärkste Antwort ist dann der Turmzug nach c5 und Weiß behält einen ordentlichen, aber nicht spielentscheidenden Vorteil.
Lei Tingjie ist eine sehr starke Blitzspielerin und ich hatte einfach mehr Glück. Ich denke, wir haben beide gut gespielt. In der sechsten Partie spielte sie diese Eröffnung, die ich zum Glück schon früher in diesem Turnier gecheckt hatte.
Ju Wenjun in der Pressekonferenz.
Foto: John BrezinaFoto: John Brezina
Keine Gewinner, aber viele Verlierer
Die Geschichte des Tages war ein neuerlicher Skandal rund um Magnus Carlsen. Er und sein Finalgegner, der Russe Ian Nepomniachtchi entschieden letztlich den Weltmeistertitel nicht weiter auszuspielen. Diese Entscheidung wurde per Schalte vom Präsidenten des Weltschachbundes, Arkady Dvorkovich, genehmigt und der sendet prompt ein fatales Signal in die Schachwelt und wurde umgehend von vielen Teilnehmern und Kommentatoren kritisiert.
Wir haben uns entschieden über diesen Teil des Events, die offene Klasse, nicht weiter zu berichten. Ein Turnier ohne echten Sieger ist nicht der Rede wert. Die Blitzweltmeisterschaften haben eine Siegerin hervorgebracht und ihr gebührt eigentlich die ungeteilte Aufmerksamkeit.
Einige Reaktionen sollen dennoch folgen. Wer will sollte sich anderswo in sozialen Medien beispielsweise weiter über die Abläufe informieren.
The #jeansgate matter has seen rather divided opinions, some in favour of Magnus’s strong reactions and others stating that no one is above the rules and that FIDE was right. At least there, we can have a conversation about the issues.
I’ve never prearranged a draw in my career. In the video I’m joking with Ian in a situation with lacking decisive tiebreak rules. This was obviously not an attempt to influence FIDE. It was said in the spirit that I thought FIDE would agree to our proposal. If anything it was a… https://t.co/5y6cGwmzGf
Elf Runden bei den Frauen und dreizehn Runden bei den Männern entschieden über die vier Matches bei der diesjährigen Blitz-WM in New York City. Bei den Frauen gab es eine klare Siegerin, die indische Großmeisterin Vaishali. Im Open kommt es im Viertelfinale zum epischen Duell zwischen Magnus Carlsen und Hans Niemann.
Die Paarungen bei den Frauen sind festgelegt durch die Platzierungen. Die Erstplatzierte spielt gegen die Nummer acht im Schweizer-System-Turnier das als Qualifikation diente. Die anderen Paarungen sind die Nummer 2 gegen die Nummer 7 und so weiter.
Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass ich eine großartige Blitzspielerin bin. Es gibt viel mehr starke Spieler, die hier spielen. Ich glaube, ich hatte heute in vielen Partien Glück, und es hat einfach geklappt.
Die unglücklichste Spielerin war sicherlich Schnellschachweltmeisterin Koneru Humpy, die punktgleich durch das Ziel lief wie die Drittplatzierte, aber die schlechteste Wertung auf die Waage legte. Koneru hatte in der Startrunde verloren und erst spät Anschluss an die Spitze gefunden.
Resultate der Frauen-Qualifikation bei Chess-Results.
Viertelfinale bei den Frauen
Vaishali Rameshbabu (Indien) – Zhu Jiner (China)
Lei Tingjie (China) – Bibisara Assaubayeva (Kazachstan)
Lagno Kateryna (RUS*) – Carissa Yip (USA)
Valentina Gunina (RUS*) – Ju Wenjun (China)
Offene Klasse
Am Ende hatte kein Teilnehmer mehr die Bereitschaft größere Risiken einzugehen. Im Mittelpunkt des Interesses dürfte die Paarung von Hans Niemann und Magnus Carlsen sein. Die beiden hatten eine rechtliche Auseinandersetzung nach einer Niederlage im Jahr 2022, die der US-Amerikaner dem Weltmeister zugefügt hatte. Der deutete Betrug an und es kam zum Schachdrama.
Magnus CarlsenHans NiemannIan NepomniachtchiVolodar MurzinFabiano CaruanaJ-K. DudaWesley SoAlireza Firouzja
* russische Athleten treten unter neutraler Flagge an bei offiziellen Veranstaltungen des Weltschachbundes, da die Hauptversammlung der FIDE das zuletzt in Budapest so beschlossen hat.
Fotos: Lennart Ootes und Michal Walusza für FIDE Chess.
Es gab ein Mini-Drama im Turnier. Dubov erschien nicht zu seiner Partie in der offenen Klasse gegen Hans Niemann. Er erzählte später die Geschichte, dass er in seinem Hotelzimmer eingeschlafen sei. Er verlor für sein Nichtantreten allerdings nicht nur seinen Punkt, sondern auch die Wertungspunkte aus der Partie. Da diese entscheidend für die Qualifikation waren, reichte es am Ende knapp nicht für das Knock out.
Drama after drama. Dubov does not turn up vs Hans, and in spite of winning all the games afterwards, does not make it to KO. He would have advanced, even if he played and lost that game. But he got no Buchholz for no-show. As a result, he is out. And Hans will meet Magnus in 1/4.…
1/13 🧵All-players Stockfish performance analysis of FIDE World Blitz Championship 2024 Swiss Stage : More than 1200 games and 117,000 moves analyzed, with many pictures of interesting positions.